BLOGGER TEMPLATES AND TWITTER BACKGROUNDS

Sonntag, 31. Januar 2010

Frühlingsgefühle

Bevor ihr fragt: nein, ich bin nicht verliebt und nein, wir haben hier noch keine 10° plus, die etwaiges Wohlbefinden in mir auslösen könnten. Aber: Seit drei Tagen scheint in Manchester ununterbrochen die Sonne. Die Vögel zwitschern, der Himmel ist blau (na, habt ihr jetzt nen Ohrwurm?) und von der Busreklame strahlen die ersten Cadbury Creme-Ostereier auf mich hinab. Ohne Mist, die gibt's schon seit dem 1.1. offiziell zu kaufen. Das Ostergeschäft scheint nicht mehr dem Motto "Komm, M(a)erz" zu folgen, sondern keine Zeit verlieren zu wollen, was das Einschmelzen und Ummodellieren von Weihnachtsmännern zu Osterhasen angeht. Und ich dachte immer, wir Deutschen wären schlimm, was das Kommerzialisieren angeht, aber holla die Waldfee, von den Briten können wir noch jede Menge lernen. Ihr müsstet mal sehen, was für ein Theater hier gemacht wird wegen des Valentinstags...und im März steht dann der Muttertag für die Inselbewohner auf dem Programm. Alles schreit "Kauf mich", so als könnte man seine Zuneigung nur an kalendarisch festgeschriebenen Tagen und mit überteuerten Pralinenboxen bekunden. Armselig.

Nein, ich war nie ein Freund davon und ich kauf mir auch keine Cremeeier (auch wenn Estelle die Dinger inhaliert, so begeistert ist sie von denen), bevor ich nicht wenigstens ein Osterglöckchen irgendwo erspäht hab. Denn trotz Sonnenschein ist es hier immer noch arschkalt. Nicht so kalt wie in Deutschland, keine Frage, ihr habt mein Beileid, was den Dauerfrost und das Schneechaos angeht; aber immerhin war es letzte Nacht so kalt, dass ich mit geschlossenem Fenster (!), angestellter Heizung (!!) und Socken an den Füßen (!!!) genächtigt hab. Und das eher schlecht als recht.

Hach, ich plappere lauter unwichtiges Zeug gerade...wie immer also. Uni geht morgen endlich an den Start, aber ich war ja nicht faul in den letzten Tagen, auch wenn ich glaub ich noch nie so oft ausgegangen bin wie in der letzten halben Woche. Ist schön, so viele liebe Menschen in seiner Nähe zu wissen und wir haben das ein oder andere Schmuckstück ausgegraben. Ich hab jetzt endlich ein Orange Handy, auf dem ich nun permanent "belästigt" werde, weil nun endlich meine SMS ankommen, über Orange krieg ich Kino- und Pizzagutscheine für 2, die ich nächste Woche gern mal ausprobieren möchte. Gestern bin ich abends spontan bei Julia versackt und wir haben mit ihrer Mitbewohnerin Serenade, dem Nachbarn Drew (was ein Knuffel!) und Serenades Freundin, an deren Namen ich mich irgendwie nicht mehr erinnern kann (dabei war sie wirklich ne ganz Liebe, Asche auf mein vergessliches Haupt) gemeinsam "So you think you can dance" geschaut, ne Tanzcastingshow auf BBC 1...verdammt, die KÖNNEN wirklich tanzen. Wir wollen das vielleicht zu ner regelmäßigen Sache ausarten lassen, zumal es glaub ich nur noch 2, 3 Shows gibt, aber da müssen Julia und ich erstmal schauen, was die Uni zu sagen wird. War auf jeden Fall lustig. Am Donnerstag fahren wir beide dann nach Liverpool und machen die Heimat der Beatles unsicher.

Lieblingsprinzesschen:
Falls es für dich als erklärten Beatles-Fan etwas gibt, das du UNBEDINGT haben musst, lass es mich wissen. Sofern es finanziell erschwinglich ist, würd ichs dir natürlich besorgen...Himmel, klingt das wieder schmutzig.

Nun ja...wo war ich? Ach ja, ich hab mich über den Valentinstag aufgeregt. Alizé auch. Deswegen schmeißen wir am 14.2. ne Anti-Valentinstags-Privat-Fete in ihrem Haus. Eva, Alizé und ich werden uns mit Bier und Popcorn breitmachen und 3 blutige Horrorfilme schauen. Muha. Das wird ein Fest und ein würdiger Boykott des "Tages der Liebenden"...pfui! Und am 21. werden wir wohl ein traditionelles Sunday Roast bei Julia und Serenade kochen. Das kann ja was werden. Sieht zumindes
t vorerst so aus, als wäre ich freizeittechnisch etwas ausgebucht, aber ich glaub, es tut gut, sich ein paar Lichtpunkte zu setzen. Die Uni wird mich die längste Zeit in Frieden gelassen haben, ich ahne ja schon wieder Schlimmes. Aber: ich bin gerüstet und willens, auch fürs zweite Semester Gas zu geben. Die Literatur für meinen Essay ist fast bewältigt, sodass ich hoffe, nächstes WE mit dem Schreiben anfangen zu können. So ganz nebenbei muss ich mich der zermürbenden Warterei auf meine ausstehenden Ergebnisse widmen. Es ist furchtbar, nicht zu wissen, woran man ist und ob man nun weiterstudieren darf oder auf ganzer Linie versagt hat. Hoffen wir mal, dass es gereicht hat. Nächste Woche bin ich dann hoffentlich schlauer, was zumindest einen von drei Kursen angeht. *seufz*

So...bevor ich den Nachmittag mit Unikram zubringe, werde ich m
ir etwas Essbares auf den Herd schmeißen, aber nicht ohne euch noch die ein oder andere Impression von Julias Geburtstag dazulassen, den wir letzte Woche gefeiert haben:

Ja, ich hab mal wieder einen besonders zauberhaften Gesichtsausdruck. Ich wette, das Bild kam von Julia, die hat ein Händchen für solche Schnappschüsse. Ganz links sitzt Frauke und Nabeera sitzt daneben. Ihr erinnert euch vielleicht noch an die beiden, als ich vom Kaffeetrinken in der International Society Anfang Oktober erzählt hab.

Und ein - wie ich finde - sehr schönes Gruppenfoto. Von links nach rechts: Serenade, Julia (das rote Ding im Vordergrund :D), Frauke, Nabeera, ich und Maria
aus Griechenland.

Das war's diesmal auch schon von mir...was heißt schon...irgendwie hab ich mal wieder mehr geplappert als geplant. Aber da müsst ihr durch. Auch als Nicht-Lurch.

Macht euch einen schönen letzten Januar-Sonntag!

Stoffi

Freitag, 22. Januar 2010

Grimmige Zeiten



Es ist kurios, wie schnell man sich wieder an einen Trott gewöhnt. Der Zauber des "Neuen" ist Manchester glaube ich indes völlig abhanden gekommen, aber darüber bin ich nicht besonders böse. So schön es ist, aufgeregt und gespannt einer neuen Umgebung entgegen zu blicken, so froh bin ich doch, dass ich meine Routine entwickelt hab. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Was nicht heißt, dass ich nicht auch Neues erlebe. Gestern war ich zum Beispiel mit den Mädels zum ersten Mal im Theater (Ja - wir haben es ENDLICH geschafft, Tickets zu ergattern, obwohl die französisch-italienische Mentalität ja besagt, dass man alles auf den letzten Drücker machen kann...argh!) und hab mir "Grimm Tales" in der Zentralbibliothek angeschaut. Zwei Stunden lang wurden Märchen auf eine besonders kreative und musikalische Art und Weise vorgetragen, von der ich wirklich begeistert war. Wenn die Darsteller bei dem, was sie tun, Spaß haben, überträgt sich das automatisch aufs Publikum. Und das ist in frenetischen Beifall ausgebrochen, als mit ner ulkigen Interpretation von Rotkäppchen der Schlusspunkt gesetzt wurde. Wer Interesse hat, kann sich ja mal das Video von den Proben anschauen.

War wie gesagt sehr erheiternd. Kontrastprogramm gab es dann abends mit Julia, die mich ins Kino zu "The Road" geschleift hat. Ist ein Film mit Viggo Mortensen und oh mein Gott, wenn man schon Depressionen hat, sollte man sich den unter keinen Umständen anschauen. War aber an sich recht gut, nur das Ende hat meines Erachtens nicht wirklich gepasst. Aber ich scheine mich hier ohnehin zum Filmebemäkeler zu entwickeln, hab ja schon Avatar in die Tonne getreten, von dem ja jeder sooo begeistert ist (*hust*). Geschmackssache halt, nech? Heute hat die liebe Julia auch Geburtstag, gefeiert wird allerdings morgen, worüber ich ganz dankbar bin. Bei dem verregneten Wetter geht man (außer zum Sporteln) nicht gern vor die Tür.


Unitechnisch bin ich deswegen aber nicht faul. Ich habe endlich Antwort auf meine Anfragen bzgl. Semesterinfos bekommen und feile jetzt schon an einem Essay, den ich im Mai einreichen muss (diesmal sinds stolze 4000 Wörter, mal sehen, wie mich der Wordcount da in die Knie zwingen wird). Daher bin ich nicht untätig, auch wenn ich im eigentlichen Sinne Freizeit hab. Ich hasse es nur, wenn zwei Wochen lang Sackgang vorherrscht und dann
der ganze Stress von Neuem auf einen hereinbricht. Daher: was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Dem radikalen Feminismus wende ich mich deshalb gleich noch zu, aber zuerst gibts was zu mümmeln und dann gönne ich mir noch Snoopys Kapitel zum Korrekturlesen bei einer heißen Tasse Tee. So lässt sich ein regnerischer Freitagnachmittag doch verleben!

Hoffe, ihr kommt gut ins Wochenende!

Stoffi

P.S.: Ach so, bevor ich's vergess: ich hab mir ein kleines Schnäppchen gegönnt. Eine neue Tasche, weil die alte zerfleddert war. Von 18 Pfund runtergesetzt auf 3 ist meines Erachtens nicht schlecht :) Man schaue hier:


Sonntag, 17. Januar 2010

Lonely Weekend


Zur Einstimmung auf den heutigen Blogpost serviere ich einmal mehr musikalische Untermalung: Lonely Weekend, ja das passt gerad symptomatisch auf meine Situation. Es ist nicht so, dass ich hier keinen kennen würde, nur eher so, dass alle, die ich kenne, gerade vor Prüfungsstress ausflippen. Wohin man schaut, überall rauchen die Köpfe. Und selbst meine Kommilitonen, die wie ich keine schriftlichen Prüfungen vor sich haben, schieben gepflegte Panik wegen der morgen einzureichenden Assignments, die stellenweise noch nicht mal fertiggestellt sind. Hm. Ich habs schon eingereicht und kann eine ruhige Kugel schieben, aber alleine macht das nun mal nur begrenzt Spaß. Quatsche zwar die ganze Zeit mit Amy über facebook und schreibe fleißig Mails, auch mit Emma hab ich ein langes Pläuschchen in der Küche abgehalten, aber so richtig das Wahre ist das auch nicht. Da hab ich schon mal Zeit und kann mich trotzdem nicht so richtig amüsieren. Sollte ich mich jemals wieder über zu viel Arbeit und Stress beschweren, erinnert mich bitte an diese (hoffentlich nur von kurzer Dauer seienden) Langeweile.

Das Dumme ist, dass ich noch nicht mal Vorbereitung für Semester 2 starten kann, weil's keiner auf die Reihe bekommt, Course Outlines online zu stellen (obwohl ich jetzt so ziemlich alle angeschrieben hab, die an unserer Fakultät unterrichten). Nun ja, ich hoffe, das gelingt denen im Laufe der kommenden Woche. Es ist wirklich dämlich, wenn ich zwei Wochen mit Nichtstun zubringe und dann der Stress wieder geballt auf mich zugerollt kommt. Argh! Immerhin liebäugle ich schon mal mit einem Thema für meine Abschlussarbeit. Bevor ich mich dahingehend jedoch in Arbeit stürzen kann, muss ich mich noch einmal mit Luís absprechen.

Zurzeit herrschen hier mit 7°C frühlingshafte Temperaturen, der Schnee ist fort (zum Glück, denn hier kann man den wirklich nicht genießen!), die Vögel zwitschern morgens und ich hab heut sogar die Sonne gesehen, als ich mich mit meinem Rucksack aufmachte, Manchester zu erkunden...äh...nun, nicht ganz. Hab nun die letzten Vorräte aufgestockt und sollte es für nächste Woche nicht nötig haben, wegen größerer Erledigungen die Supermärkte aufzusuchen.

Morgen geht's dann früh raus; hab Amy versprochen, ihr bei ihrem Assignment zu helfen, weil sie da von der technischen Seite her wohl einige Probleme hatte. Vorher will ich aber noch sporteln und weil ich meinen Schleppi nicht gern mit ins Sugden nehme, geh ich morgens in aller Frühe, tüdle danach kurz heim, um zu frühstücken und umzurüsten, und düse dann wieder an den Campus. Das ist zumindest der Plan. Abrundend gibts dann Lunch mit Natalie :)

Ansonsten trudeln jetzt nach und nach wieder alle in Manchester ein, und es ist schön, sich wiederzusehen und auszutauschen. Brenne trotzdem auf die Zeit, wenn die Prüfungen der Erasmusler vorüber sind. Ist ja kein Zustand hier!

Ich hoffe, ihr habt einen entspannten Sonntag, den ihr auch genießen könnt, und kommt morgen gut in die neue Woche!

Stoffi

Mittwoch, 13. Januar 2010

Ich bin wieder hier


...in meinem Revier...war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt. Ja, ich weiß, Westerwelles Song ist ein alter Hut, den ich mir heute mal aufsetze, aber mein Hirn gibt gerad nicht viel Sinnvolleres her. Ich bin wieder zurück in Manchester und hab seltsamerweise das Gefühl, gar nicht wirklich weg gewesen zu sein. Kaum hatte ich meinen Koffer nach der erschreckend reibungslos verlaufenden Reise abgestellt, ging's auch schon wieder in die in Fleisch und Blut übergegangene Routine über. Der Rucksack wurde entleert, die große Aldi-Tüte geschnappt und auf gings zum Foodshopping. Musste ja Vorräte aufstocken und hab mich reich mit Obst, Gemüse, Tiefkühl- und Frühstückskram eingedeckt. Sollte fürs WE auf jeden Fall reichen. Emma hat mich dann auch gleich okkupiert und nachdem wir ne halbe Ewigkeit in der Küche geplaudert haben, hab ichs dann doch noch geschafft, mein Bett frisch zu beziehen und alles auszupacken und aufzuräumen. Joah. Ich bin müde, aber das ist nach so ner Reise normal. Morgen geht's zwar an die Uni, aber auch nur, um die letzten beiden Assignments des ersten Semesters einzureichen. Erstmal hab ich noch 2 Wochen Schonfrist, bevor die Vorlesungen weitergehen, aber ich hoffe doch, dass der ein oder andere Dozent gewillt ist, wenigstens schon mal die Semesterplanung online zu stellen, damit ich mich lektüretechnisch schon ein wenig schlau machen kann. Morgen frag ich Mona mal darüber aus.

Ansonsten...das Wetter ist gewohnt englisch-eklig mit Schneeregen und Matsch auf Straßen und Gehwegen. Ein Witz, dass die das Winter nennen, aber Engländer ticken schon bei einem Mikrobenfurz von einer Schneeflocke aus. Hätten die mein in Schnee gehülltes Heimatdorf in den letzten Tagen und Wochen gesehen, wären die sich wie auf ner verschneiten Alm in den Bergen vorgekommen.

Von meinen beiden engsten Freundinnen hab ich auch schon gehört und von Ester bin ich morgen zum Abendessen eingeladen worden. Werde echt italienisch zubereitete Pasta vorgesetzt bekommen, denke ich. Es wird vieeeeel zu bequatschen geben und ich freu mich drauf. Es verspricht diesmal ein friedlicherer Start zu werden. Aber ich bin mal vorsichtig. Man soll sich bekanntlich nicht zu früh freuen und der Stress wird früh genug zurückkehren. Nun ja. Ich bin wieder hier, jetzt weiß es auch der Letzte ;)

Mal sehen, was 2010 in Manchester so bringen wird. Kommt gut durch den Mittwochabend!

Stoffi