BLOGGER TEMPLATES AND TWITTER BACKGROUNDS

Freitag, 26. Februar 2010

Von Alibi-Schwitzern, Lippenlesen und Spontan-Schnupfen


Schon wieder ist fast eine Woche vergangen, seit ich zuletzt geblogt hab, es ist zum Haareraufen. Dabei hab ich mir mehrfach in der Woche gedacht, dass ich mich mal wieder zu Wort melde, aber entweder war ich zu müde oder hab es schlichtweg vergessen. Aufregendes ist nicht wirklich passiert, aber dennoch war die Woche sehr amüsant und mal wieder gespickt von Schmunzlern. Auch wenn es mir rückblickend so vorkommt, als hätte ich die letzten Tage schlafwandelnd zugebracht. Hab zu Beginn der Woche schlecht geschlafen und irgendwie haben 2 miese Nächte ausgereicht, um mir das Gefühl zu geben, eine Tze-Tze-Fliege hätte mich gestochen. Aber gut, vielleicht ist es ja nur die Frühjahrsmüdigkeit *hust*...hätte jedenfalls nichts dagegen einzuwenden, wenn sich der Frühling endgültig und offiziell hierher bequemen würde.

Heut ist Alizés Geburtstag und obwohl sie mich heute Abend zu ihrer Hausfete eingeladen hat, werd ich wohl daheim bleiben. Bin zu müde, Unikram will erledigt werden und außerdem wäre ich die einzige Deutsche umgeben von 15 Franzosen. Wie groß sind da wohl die Chancen, dass meinetwegen Englisch gesprochen wird? Also...lass ich's lieber bleiben. Dafür waren wir heut gemütlich Mittag essen und haben über dieses und jenes geplaudert. Alizé hat nun auch der Sportwahn gepackt und sie hat sich im Sugden angemeldet. Mal schauen, wie oft sie dort hingeht und die Disziplin aufrecht erhält. Ich zweifle nicht an ihrem guten Willen, aber ich weiß selbst, dass man an manchen Tagen wirklich den Schweinehund bezwingen muss, gerade, wenn man anstrengende Tage hinter sich hat. Aber: Ich behalte mir immer in Erinnerung, dass ich mich nach dem Workout so richtig gut fühle - erfrischt, aufgeputscht, voller Tatendrang.

Umso ulkiger find ich dann immer einige Spezialisten (die ich u.a. auch heute wieder angetroffen hab), die sich für sage und schreibe 5 Minuten an einem Gerät abrackern *hust* und dann meinen, sich genug für die nächsten 5 Wochen verausgabt zu haben. Nichts gegen Leute, die gerade erst anfangen oder sich nen Workout-Plan aufbauen...aber 5 Minuten sind nun mal n Witz. Da gerät kein normaler Kreislauf der Welt in Schwung, erstrecht nicht, wenn man auf der niedrigsten Stufe im Schneckentempo vor sich hin watschelt. Ich nenne das Alibi-Schwitzen, weil dieses Verhalten meist (Asche auf mein Haupt für die vielen Klischees und Vorurteile in meinem Denken) auf Tussis zutrifft, die perfekt geschminkt ins Fitnesscenter kommen und immer dann mit dem Workout aufhören, sobald sie merken, dass kleinste Schweißtröpfchen die aufgekleisterte Puderschicht zerstören könnten. Wie gesagt...muss jeder selbst wissen, was er mit seiner Zeit und seinem Geld anstellt, aber das ist reichlich sinnfrei. Zumal diese (zumeist mit ihren Busenfreundinnen tratschenden) Mädels Geräte blockieren, die andere für ein richtiges Training nutzen wollen. Ah, ich bin so dagegen...aber gut, da kann man nichts machen.

Unitechnisch läuft alles weiterhin recht gut. Hatte gestern mein Tutorium mit Judith, die mir nen schweren Brocken von nem Sonett als Übung aufgetischt hat. Aber sie war recht angetan von meiner Übersetzung. Da freut sich doch das Stoffi-Herz. Nächsten Donnerstag erfahr ich dann endlich Details bezüglich meiner AVT-Aufgabe. Toll, zwei Wochen vor Abgabetermin. Das nervt. Zumal der Synchronisierungsprozess wesentlich aufwändiger ist als Untertiteln. Wenigstens hat Luís grünes Licht für den Clip gegeben, den ich mir für die Aufgabe ausgesucht hab, sodass ich jetzt schon mal zumindest das Script transkribieren, übersetzen und kodieren kann. So ganz tatenlos will ich ja auch nicht bis Donnerstag schmoren. Falls ihr den Clip noch nicht über Twitter gesehen habt, stell ich ihn noch mal kurz hier rein. Ich find ihn lustig und süß, außerdem ist es gut, dass es keine deutsche Synch dafür gibt. Der Vorteil bei Kurzfilmen!



Das frisst alles sehr viel Zeit und es tut mir wahnsinnig leid, wenn ich seh, dass ich immer noch nicht Snoopy's Kapitel betagelesen hab. Falls du das hier liest: Sorry, Süße, ich versuch's am Wochenende aufzuholen. :( Ich mach das nicht mit Absicht, aber die letzten Tagen sind irgendwie viel zu schnell rumgegangen, ohne dass viel geworden ist. *seufz*

Ich hab natürlich trotzdem Freizeit, aber die brauche ich einfach, um aus dem Unitrott auszubrechen. War in der letzten Woche oft im Kino und auch die folgenden Wochen sind vielversprechend, wenn ich mir das Programm so ansehe. Will am Samstag "Valentine's Day" schauen; hab gehört, dass er lustig sein soll wie Love Actually, einem der wenigen romantischen Filme, die ich mir gern anschaue und bei denen ich kein visuelles Karies bekomme. Dann wartet am Mittwoch noch "The Crazies" auf mich (Alizé und ich haben seit dem Anti-Valentinstag unsere Liebe zum Horrorgenre entdeckt) und nächste Woche startet dann endlich Tim Burtons Verfilmung von Alice in Wonderland, die ich keineswegs verpassen darf! Legion und Shutter Island starten eine Woche später; heißt also, dass ich vor den Osterferien noch einige Kinodates haben werde :)

Am Mittwoch habe ich übrigens "The Lovely Bones" gesehen (weiß nicht, wie der im Deutschen heißt, ist aber Peter Jacksons neuer Film). Unbedingt empfehlenswert! Sehr emotional und bewegend. Ich hab Ester einige Tränen verdrücken sehen und als sie sich am Ende verlegen die Nase geschnäuzt hat, brabbelte sie etwas von "Verflixte Erkältung"...jaja, zuvor aber nicht mal gehustet oder geniest. Das nenn ich dann emotionalen Spontanschnupfen *lach* Wenn ich mir die restlichen Wochen vor Ostern so anschaue, stelle ich fest, dass ich ziemlich eingespannt bin neben der Uni. Ich freu mich schon auf das hiesige Muttertagswochenende (13./14.3.), wenn wir erst das Roast Dinner bei Julia und Serenade nachholen, ehe es abends zu Mexis Geburtstagsfeier geht und am 14.3. steht die humoristische Adaption der Odyssee im hiesigen Studententheater an.

Ich freu mich drauf, auch wenn es bedeutet, dass ich umso mehr für die Uni ranklotzen muss, um diese Stunden und Unternehmungen wirklich genießen zu können. Aber gut...ich liege noch gut im Zeitplan. Und damit das so bleibt, widme ich mich jetzt wieder Eddie und Beth und der Lippensynchronisierung. Hoffe, ihr habt einen schöneren Freitagabend! Kommt gut ins Wochenende!

Eure Stoffi


Samstag, 20. Februar 2010

Über den Wolken


Na gut, ganz so hoch gings heut dann doch nicht hinaus, aber dennoch hab ich mir heute ein Herz gefasst und bin trotz Höhenangst aufs Mancunian Wheel gestiegen, der Billigkopie vom London Eye. Zwar dachte ich, dass der Ausblick über Manchester bei Weitem nicht so majestätisch sein kann wie der über London, aber da das Wetter heute so einladend war, haben Ester und ich den Versuch gewagt und sind an Bord des Riesenrads gestiegen. Und ich muss sagen, dass ich mich meiner ketzerischen Gedanken schäme. Manchester kann durchaus schön sein. Klar, es ist und bleibt ne ehemalige Industriestadt, aber dennoch hat diese Stadt Charakter und ihren eigenen Flair. Daher...will ich euch gar nicht so lang mit Geschwafel langweilen; heute ist mal ne kleine Fotostrecke dran, weil ich Bildmaterial in diesem Blog glaub ich bis dato so ziemlich unterschlagen hab. Aber andererseits sind so sonnige und tolle Tage wie der heutige auch eher rar gesät.

Das ist die Marketstreet, die ich tagtäglich passiere. Vermutlich die geschäftigste Straße in ganz Manchester.

Im Riesenrad und Ausblicke auf die Stadt...

Ester und ich, immer schön bekloppt.


Die Kathedrale am Albert Square.


Die Central Library.

Unsere Tram.



Joah...das wars auch erstmal. Ich wärm mich jetzt mit nem heißen Tee auf und mach mich dann wieder an die Arbeit! Hoffe, ihr habt nen schönen Samstagabend! :)

Eure Stoffi

Freitag, 19. Februar 2010

Alles wird gut


So oder ähnlich könnte man die derzeitige Tendenz beschreiben. Im Moment läuft alles wirklich wie geschmiert. So geschmiert, dass ich mich frage, wann der Moment kommt, in dem ich ausrutsche und mich bäuchlings hinleg. Aber beschreien wir es mal nicht, ich freue mich ja, dass die Tendenz im Augenblick nach oben geht. Ich hab 2 von meinen 7 Courseworks dieses Semester bereits fertiggestellt, sitze gerade tüftelnd und brainstormend (verzeiht mir diesen scheußlichen Neo-Angli-logismus) am dritten und bin guter Dinge. Ich hab am Dienstag erfahren, dass ich Mona's Kurs bestanden hab, mein 3000 Essay hat sogar ne richtig gute Note bekommen. Jetzt steht noch das Ergebnis meiner zweiten Untertitlungsaufgabe aus, aber ich denke, das wird mich dann nächste Woche erreichen.

Amy ist erfolgreich operiert worden und bis auf die Langeweile, die sie ein bisschen quält, geht es ihr gut. Ich hoffe, Nat und ich können sie in den nächsten 2 Wochen besuchen. Dann ist noch was passiert, was mich regelrecht hat aufatmen lassen: ich hab mich nach 1 1/2 Jahren Funkstille dazu durchgerungen, meine ehemalige Mitbewohnerin aus Dresden (jetzt in Norwich studierend) zu kontaktieren, um mich und alles, was damals passiert ist, als wir im Streit auseinander gegangen sind, zu erklären. Und was soll ich sagen? Wir haben bereits 2 sehr lange Skype-Instant-Messenger Sitzungen verbracht und es ist fast wie früher. So, als hätte es gar keinen Krach, keine Wut, keine Schreie und keine Tränen gegeben. Natürlich schwirrt das immer noch im Hinterkopf herum, dass man 1 1/2 Jahre vom Leben des anderen verpasst hat und wir sind auch dabei, dahingehend aufzuholen, aber ja, der erste Schritt ist getan. Und ich freue mich darüber.

Anlass für diesen ersten Schritt war einfach der Gedanke, dass ich damals den Anti-Valentinstag mit Nicci ins Leben gerufen habe. Und als ich letzte Woche Besorgungen für den Horror-Film-und-Eiscreme-Abend bei Alizé gemacht hab, musste ich schon recht wehmütig daran denken. Der Tag der Liebenden - auch wenn er bis zur Kotzgrenze kommerzialisiert ist - hat eben doch was Gutes gebracht. Der Abend bei Alizé selbst war seeehr lustig. Auch wenn die Gute immer noch kränkelte (hab gleich mal mit ihr geschimpft) hatten wir furchtbar viel Spaß, viel zu viel Eiscreme, Popcorn, Kekse und Schokolade und jede Menge Schockmomente. Die Nacht auf Alizés Couch war dann eher kurz und unbequem, aber das nehme ich lieber in Kauf, als schon früher wieder abhauen zu müssen, weil der letzte Bus schon um kurz vor Mitternacht fährt. Ansonsten hab ich den Rest der Woche der Uni gewidmet, hab viel Lesestoff aufzuholen. Nebenher hab ich aber viel mit meinen griechischen Freunden rumgehangen. Ist lustig. Schaue mir nächsten Dienstagabend ein Basketballmatch von den beiden an und werde sozusagen als Maskottchen fungieren.

Ansonsten weiß ich noch nicht, was nächste Woche alles ansteht. Ich lass mich überraschen. Alizé hat am Freitag Geburtstag und hat mich zum Mittagessen eingeladen. Ich muss bis dahin unbedingt die restlichen Komponenten ihres Geburtstagsgeschenks besorgen. Aber das ist kein großes Problem. So...und bevor ich mich wieder Evan-Zohars Polysystem Theory widme, schmeiß ich mir was zu essen in den Ofen und erfreue mich an den Sonnenstrahlen, die der Wettergott heut gnädigerweise für Manchester übrig hat.

Ich wünsch euch ein schönes Wochenende!

Stoffi

Dienstag, 9. Februar 2010

Kostprobe


Heute mal ein etwas anderer Beitrag. Ich dachte mir, ich erzähl euch ja immer so, was hier abgeht, aber eine wirkliche Vorstellung von dem, was ich zu tun habe, habt ihr eigentlich gar nicht. Gut, sehen wir mal von Kathy ab, die ich mit diversen Essays belästigt und gequält habe. Keine Angst, das hier wird kein Beitrag im Vorlesungsstil, sondern vielmehr ein Beispiel von dem, womit ich mich immer mal wieder auseinander zu setzen habe.

Im Moment behandeln wir in Literary Translation die Übersetzung von Gedichten. Aufgabe für unser erstes Assignment wird es sein, ein Gedicht unserer Wahl zu übersetzen und einen analytischen Essay darüber zu verfassen. Also dachte ich mir, warum nicht mal eine Kostprobe meiner Arbeit einstreuen? Opfer meiner stümperhaften Übersetzungsversuche war Robert Frosts "Range-Finding", welches ich gleich anbei poste. Es ist ein Sonett mit jambischen Pentametern und hässlichen Reimen, die ich mir dummerweise zu erhalten vorgenommen habe. Tja, das hat mir in den letzten Tagen Kopfzerbrechen bereitet. Herausgekommen ist eine formtreue und eine formfreie Übersetzung. Ich nerv euch einfach mal mit beiden Versionen, nachdem ich das Original gepostet hab. Und ja, ihr dürft gern Reimschema und Rhythmus vergleichen. Meins ist sogar jambischer als Frosts :D Aber...nun ja, was davon zu halten ist, überlass ich mal euch. Genug der Plapperei, hier we go:


Range-Finding

The battle rent a cobweb diamond-strung
And cut a flower beside a ground bird's nest
Before it strained a single human breast.
The stricken flower bent double and so hung.
And still the bird revisited her young.
A butterfly its fall had dispossessed
a moment sought in air his flower of rest,
Then lightly stooped to it and fluttering clung.
On the bare upland pasture there had spread
O'ernight 'twixt mullein stalks a wheel of thread
and straining cables wet with silver dew.
A sudden passing bullet shook it dry.
The indwelling spider ran to greet the fly,
but finding nothing, sullenly withdrew.

(Aus-)Maß nehmen

Die Schlacht zerriss das Netz aus Diamant,
und schnitt den Hals der Blum' beim Lerchennest,
noch eh' sie eines Mannes Brust zerfetzt'.
Die schwache Blume brach und hing am Band.
Die Lerche noch den Nachwuchs dort vorfand.
Ein Schmetterling, um Hab und Gut verletzt,
Sucht' nach der Blum', die er zuvor besetzt',
Umklammert' sie, kaum dass er sie erkannt'.
Auf nackter Flur war über Nacht im Farn
Am Wollkrauthalm ein Rad aus feinstem Garn
Und straffem Seil noch feucht vom Tau gesponnen.
Patronenschuss ließ trocknend es erzittern.
Die Spinn' schon meint', die Fliege drin zu wittern,
doch war die Beute ihr bereits entronnen.

(Aus-)Maß nehmen (Version 2)

Die Schlacht zerriss ein diamantnes Spinnennetz
und enthauptete die Blume dort beim Lerchennest,
noch ehe ihr ein Mann zum Opfer fiel.
Die angeschlagne Blume brach und lag erhängt.
Trotzdem umsorgte die Lerche weiter die Brut.
Ein Schmetterling, vom Blütenfall enteignet,
Sah flatternd nach verlorner Stätte seiner Rast,
und kehrte in geschäftiger Umarmung zurück zu ihr.
Auf nackter Lichtung war über Nacht
Inmitten Wollkrauthalmen ein Rad aus Garn
und Seilen, feucht von Silbertau, gesponnen.
Der jähe Flug der Kugel peitschte es trocken.
Die heim'sche Spinne eilte, freudig schon, die Fliege zu empfangen,
doch zog mürrisch sich zurück, als sie nichts fand.

Ähem...ich weiß, es sind keine poetischen Meisterleistungen, aber zum Glück zählt die Übersetzungsqualität nicht in die Note, sondern nur, wie ich meine Vorgehensweise erkläre. Das war eigentlich auch schon alles, was ich euch zeigen wollte. Nichts Besonderes, aber mal was Anderes :) Also dann...morgen ist Bergfest, die halbe Woche ist also schon fast geschafft!

Wir lesen uns!

Stoffi

Sonntag, 7. Februar 2010

Sunday, bloody Sunday

Eigentlich sollte ich diesen Blog in "Das Wort zum Sonntag" umbenennen, wenn ich die Abstände meiner Einträge so betrachte. Ich sollte mich schämen und öfter berichten, aber entweder fehlt mir die Zeit, die Lust und/oder hier passiert nichts Weltbewegendes. Klar, das ist ein privater Blog, ich hab mich hier eingelebt, sooo super spannend ist es bestimmt nicht, hier zu lesen *am Kopf kratz*. Trotzdem soll es ja eine Art reflektierendes Tagebuch und nicht Wochenbuch sein. Also, ich gelobe Besserung.

Zumal die Woche gar nicht so langweilig/ereignisl
os war. Denn wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, bin ich am Donnerstag gemeinsam mit Julia gen Liverpool aufgebrochen. Ein Ausflug, der mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Vielleicht liegt's daran, dass ich kein eingefleischter Beatles-Fan bin und Liverpool für mich daher kein Wallfahrtsort war, aber meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Das Wetter war nicht so besonders und als mich Julia durch die halbe Stadt geschleift hat (2h Fußmarsch haben mich zwar nicht gestört, aber WOFÜR hab ich mich dann gefragt, als wir nur zur Penny Lane und den verdammten Strawberry Fields gelatscht sind, um ein Bild von Julia und den kleinen Straßenschildchen zu schießen...aber gut), alle Beatles-Shops inklusive (und verdammt, die haben in dieser Stadt diese Shops an JEDER ECKE, ohne wirklich Unterschiedliches zu verkaufen!), war meine Laune entsprechend auf dem Tiefpunkt angelangt.

Ich bin nicht nach Liverpool gefahren, um sinnl
os meine Zeit zu vergeuden, wollte eigentlich Museen und die Piers besuchen, aber so richtig auf die Reihe bekommen haben wir das nicht.

Uff, das klingt negativer als es eigentlich war
. Das Wetter war wie gesagt eher eklig, diesig-feucht und kühl, sodass keine Panoramaschnappschüsse entstanden sind. Hier aber dennoch ein paar Impressionen:

Der Vorplatz der Walker Art Gallery, eine wirklich schöne Kunstausstellung, die wir uns angesehen haben.

Der mehr oder weniger berühmte "Cavern Quarter" in Liverp
ool, die Wirkungsstätte der Beatles. Jeder Pub und Club in diesem Viertel versucht sich mit tollen Stories über die Beatles zu übertreffen á la "John Lennon war hier mal kacken", etc. Ein Spinnennetz, mit dem man Touristen fangen kann.

Einer der vielen Beatles Shops. Nette Artikel verkaufen die da scho
n, aber bei den Preisen vergeht's einem dann leider auch.

Das ist die Rückseite eines der vielen Pinguine; kulturelle Wahrzeichen der Stadt 2010. Wie die bunten Berliner Bären werden die auf verschiedenste Weise bemalten Pinguine überall in der Stadt verteilt. Bis dahin stehen sie in nem Museum Spalier.

Joah. Viele meiner Aufnahmen sind leider nichts geworden, weil die Lichtverhältnisse nicht die besten waren und die Bilder entweder verschwommen oder viel zu dunkel waren. Na ja, viel habt ihr nicht verpasst. Bin dann schlussendlich doch froh, in Manchester untergekommen zu sein, auch wenn's vielleicht nicht die malerischste Stadt Englands ist. Aber vielleicht bin ich nur voreingenommen, schließlich verweile ich hier im Nordwesten wesentlich länger als für nur einen Tag.

Ansonsten waren die letzten Abende wieder sehr gesellig, bin mit Alizé ausgegangen und hab sowohl "Up in the Air" als auch "Invictus" gesehen; beide sehr empfehlenswert. Heute hab ich mich dann noch mit Ester und ihren beiden italienischen Besuchern getroffen, war sehr lustig und interkulturell :D Nächste Woche fliegt sie nach Rom für einen Überraschungsbesuch zum Geburtstag ihrer besten Freundin, also mussten wir uns heute unbedingt noch mal sehen (ich weiß, wir sind armselig, aber wir hängen halt gern zusammen rum). Unitechnisch läuft alles noch wie am Schnürchen, wäre ja auch schlimm, wenn nach der ersten Woche schon die erste Krise über mich hereinbräche. Im Grunde bin ich doch sehr motiviert; mein Essay entwickelt sich und auch für Literary Translation II bin ich schon fleißig. Kann auf jeden Fall nicht schaden, ein wenig vorausschauend zu arbeiten.

Joah...wie gesagt, weltbewegende Szenarien gibt es hier nicht, außer dass ich tierisch neidisch auf all die Besucher bin, die meine Freunde gerade so bekommen. Aber gut, bei Esters Leuten hats auch nur geklappt, weil die durch Zufall ein Billigangebot von Ryan Air abgefasst haben. Nun denn...bevor ich mich um Arbeit herumdrücke, die es noch zu erledigen gilt, sag ich für heute Tschüss und hoffe, dass ich nicht wieder so lang auf Lageberichterstattung warten lasse (zumal ich bestimmt eh die Hälfte von dem vergessen hab, was ich ursprünglich hatte schreiben wollen).

Lasst es euch gut gehen!

Eure Stoffi