BLOGGER TEMPLATES AND TWITTER BACKGROUNDS

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Chrismukkah!


So lautet das Motto für unsere erste Untertitelungs-Leistung. Chrismukkah - die Mischung aus dem christlichen "Christmas" und dem jüdischen "Hanukkah" ist Dreh- und Angelpunkt einer OC California Folge aus deren erster Staffel. Also nichts zwingend Lustiges. Amy, Charlotte und ich haben innerlich schon ein sehr ironisches Hurra! gebrüllt, als uns Luís gestern den Clip und die Spotting List präsentierte. Ein Alptraum! Zahllose Shotwechsel, in die der Dialog hineinfließt, viel zu schnelle verbale Schlagabtäusche, die es alles andere als leicht machen werden, das Zeitlimit einzuhalten. Ein Untertitel muss mindestens eine Sekunde auf dem Bildschirm zu sehen sein, weil er sonst nicht wahrnehmbar ist; andererseits muss zwischen zwei Untertiteln mindestens ne Brücke von 300 Millisekunden liegen. Ich glaub, ich fahre am besten, wenn ich Luís Vorlage gleich komplett umschreibe. So wie er die Sequenzen gesetzt hat, ergeben Untertitel und Bildsequenzen keinen wirklichen Sinn, ein reines Fiasko. Als ob das nicht schon so eine harte Nuss zu knacken wäre, gilt es zudem noch ein Leitthema für den Kommentar zu finden, eine Kern-Frage also, auf die wir uns strategisch beim Untertiteln beziehen. Eine Sitcom wäre so schön gewesen - perfekter Einstieg ins Genre, Humor ist ohnehin schwer zu handhaben in den Untertiteln, findet man massig Literatur zu. Aber nein, es muss n Teenie-Drama sein. Na schönen Dank. Da hat Luís die Kurve auch nicht mehr kriegen können, als er meinte, er habe den Clip ausgewählt, weil er so schön auf Weihnachten einstimmen würde. Äh...ja. Wir geben das Ding Mitte November ab, nicht Dezember. Sehr seltsam, wie hier alles schon in Adventslaune ist! Es ist beinahe so, als würde man den November gar nicht wahrnehmen. All meine Dozenten reden schon von Weihnachten, Luís gibt uns diesen Clip, Emma denkt über Adventskalender nach und ich frage mich, ob ich was verpasst hab. Wir haben doch noch Oktober, oder?

Nun ja. Jetzt hab ich erstmal ab Montag offiziell "Reading Week", will heißen vorlesungsfreie Woche, in der wir mit unserem Arbeitspensum aufholen können/sollen/müssen. Ich werde die Woche wohl mit Untertiteln zubringen, suuuper. Wobei mir am meisten Sorgen die Spottinglist und der Kommentar bereiten. Wenigstens hab ich die Hausaufgabe für Literary Translation soweit in Sack und Tüten. War ja skeptisch, ob ich den Kommentar nach ihrer Vorstellung verfasst hab, aber so wie's aussieht, will sie wirklich bloß, dass wir uns was aus den Fingern saugen. Und darin hab ich ja ein bisschen Übung ;)
Die Auswertung meines Tutoriums war auch sehr lustig. Meine Tutorin ist eine englische Germanistikprofessorin, eine richtige knuddelige Omi, die in einem sehr chaotischen Büro haust. Sie war mit meiner Übersetzung sehr zufrieden und hat irgendwie keine konkrete Kritik geäußert, was mich verunsichert. Hab keinen Bock, dass sie mir bei der richtigen Bewertung eins reinwürgt. Wir haben uns dann richtig verquatscht und ich glaube, wenn sie etwas wohnlicher eingerichtet gewesen wäre, hätte sie mir Tee und Gebäck angeboten *lach*

Ich liege noch relativ gut im Zeitplan, was mein Arbeitspensum angeht. Es mag mir im Moment viel erscheinen, aber es lohnt sich dann doch, etwas eher diverse Aufgaben anzugehen, anstatt dann auf den letzten Drücker Panik zu schieben. Mich hat heut tatsächlich eine Kommilitonin gefragt, ob ich schon ein Essaythema hätt. Hm. Den müssen wir nächsten Freitag einreichen, also wäre es angebracht, schon ne Idee zu haben, oder? Gestern hab ich dann meine Bibliographie eingereicht, hatte keinen Nerv mehr, tausendmal drüberzugehen und letztlich mehr Fehler einzufügen als auszumerzen. Jetzt liegt's nicht mehr in meiner Macht.

Besonders ermutigend war es heute trotzdem nicht, von Siobhan zu hören, dass wir uns nicht allzu viel ausrechnen brauchen und schon gut wären, wenn wir an die 60% Marke herankämen. Uff. Da wäre ich an der TU schon nahe am Durchrasseln gewesen mit so ner Note. Ist hier ne heftige Bewertung und mir graut vor dem Tag, an dem wir die Ergebnisse erfahren. Bis dahin hab ich aber genug Arbeit, um meine Gedanken darin zu ertränken. Klasse.

Gestern kam dann auch meine amazon Bestellung an, natürlich Unikram für zwei weitere Assignments für Mitte Dezember, die ich nach dem Untertitel-Kram aktiv in Angriff nehmen werde. Wie buchstabiert man gleich noch mal Pause? Keine Ahnung, ist irgendwie ein Fremdwort geworden.

Aber ich beklage mich nicht, es gibt genug Leute, die's schwerer haben als ich.

Sorry, dass die Einträge hier so unilastig sind, aber irgendwie ist es gerade das Umfeld, wo sich mein Leben abspielt. Um mir mal ne Auszeit zu gönnen, bin ich gestern mit Alizé und Morgane ins Kino gegangen. Fantastic Mr. Fox. Schöner trockener Humor, aber auch nicht DER Brüller. Hat mein Hirn aber wenigstens für 1 1/2 Stunden auf Normalstrom laufen lassen. Nächste Woche gehe ich mit Alizé einen drauf machen. Wollen was trinken und "9" anschauen, weil uns alle anderen faulen Erasmussäcke in der Reading Week im Stich lassen und supertolle Ausflüge nach London & Co machen. *grummel* Und ich krieg schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich Arbeit für ein Filmchen oder eine Plauderrunde mit meinen Mitbewohnern liegen lasse. Apropos: Tina hat heute Geburtstag! Hab sie noch nicht gesehen, aber zwei leckere Brownies samt Kerze im Kühlschrank für sie deponiert. Muffins waren leider aus. Aber ich hoffe, sie freut sich trotzdem, wenn sie gegen Mitternacht aus der Bibliothek gestolpert kommt und sich was zu essen sucht.

Na denn...ich muss mich um Ryan und sein Weihnachtstrauma kümmern. Scheiß OC. Sorry, falls ihr die Serie mögt, aber ich hasse sie jetzt schon.

Bis die Tage!

Stoffi

Dienstag, 27. Oktober 2009

Himmelhoch jauchzend...


Na ja, zu Tode betrübt vielleicht nicht gerade, aber mein Selbstbewusstsein übt sich momentan im Hochseiltanzen und drohte schon mehrfach in den letzten Tagen abzustürzen. Was passiert ist? Uni ist passiert *lach* Die erste Deadline rückt unausweichlich näher; am Freitag muss ich meine Bibliographie einreichen. Mein ganzer Kurs steht Kopf, alles wuselt wie aufgebrachte Hennen durcheinander, jedes zweite Wort ist "Essay" oder "Bibliography", manch einer ist noch nicht mal halb fertig mit der Arbeit, andere haben noch kein Essaythema für nächste Woche, wieder andere fluchen, weil die Bibliothek ein einziges Tollhaus ist...zumindest Letzterem muss ich zustimmen. Wenn man den Bibliothekskatalog wälzt und einige Bücher mit dem Status "available" angezeigt bekommt, heißt das noch lange nicht, dass das Buch auch an seinem angestammten Platz zu finden ist. Entweder ist es im Regal verstellt oder aber auf einen anderen Trolley geparkt worden, oder aber manche Kackbratzen von Kommilitonen finden es witzig, Bücher zu ihrem eigenen Zweck zu verstecken, sodass sie kein anderer ausleihen oder einfordern kann. Das Personal sucht sich dann natürlich dumm und dämlich, kann aber auch nicht mehr machen, als eine "Vermisst" - Meldung auszuschreiben. Nur kann ein Buch dummerweise nicht fernschauen oder mal eben zur Informationstheke rübergehoppelt kommen.

Es ist ein einziges Chaos und jeder macht den anderen noch verrückter, als er ohnehin schon ist. So geschieht es gerade mit mir. Ich weiß, ich hab die Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen erledigt, ich weiß, es wird nichts Herausragendes bei rumkommen, aber je mehr sich die Leute um mich herum den Kopf zerbrechen, umso mehr Angst bekomme ich, dass ich's versaue. Ich will's nicht verhauen, auch wenn Morven zehnmal sagt, dass das erste Assignment auch mal ein Griff ins Klo sein kann, weil die Wertung nicht so gewichtig ist wie die späterer Arbeiten...aber trotzdem kann man ruhiger schlafen, wenn man weiß, woran man ist. Hier weiß ich nicht, was von mir erwartet wird. Ob ich den Standards gerecht werde. Das Schlimmste allerdings ist, dass wir bis zu 5 Wochen auf unsere Ergebnisse warten müssen. Zu dieser Zeit stehen schon die nächsten Assignments vor der Tür, sodass wir Feedback nicht einmal richtig verwerten können...es ist frustrierend und beängstigend. Allem voran aber ermüdend, sich von einem Assignment zum nächsten zu schleppen und keinen einzigen Tag verstreichen zu sehen, an dem man mal nicht auch nur an Uni GEDACHT hat.

Nächste Woche ist Reading Week, also keine Lehrveranstaltungen in Sicht. Allerdings werde ich beide Hände voll mit meiner Audiovisual Translation Hausaufgabe zu tun haben, die ich morgen bekomme. Amy und ich beten ja für nen Clip aus "Friends", den wir untertiteln dürfen. Irgendwas Lustiges wäre schön, dazu hab ich jede Menge Recherchematerial dank meines Essays. Morgen bekomme ich dann endlich das Thema und dann setz ich mich auch gleich dran. Was meinen Kommentar zu Literary Translation angeht, bin ich noch nicht wirklich schlau geworden...wir sollen eine fiktive Publikationssituation darstellen und anhand derer erklären, wie wir den von uns selbst ausgewählten Romanausschnitt übersetzen wollen, bzw. übersetzt haben. Irgendwie klingt das alles recht schwammig. Erhoffe mir erhellende Informationen am Donnerstag.

Zum Glück bin ich gerad nicht die Einzige, die gerade schreiend im Kreis laufen möchte. Emma hat heute ihren offiziellen Scheißtag. Erst wird die Bestellung ihrer Kamera gecancelt, die sie dringend für ihren Kurs benötigt, dann fällt ihre Mitfahrgelegenheit nach Hause aus, sodass sie ihre Familie nächste Woche nicht besuchen kann, und zu allem Übel haben ihr wohl ein paar Knalltüten auf einer gestrigen Party übel mitgespielt. Weiß schon, warum ich mich mit dem Lumpenhaufen von nebenan nicht wirklich gern rumschlage. Ein Altersunterschied von 4 Jahren kann manchmal immense Auswirkungen haben. Mit Alizé will ich diese Woche unbedingt noch weggehen. Wohin, weiß ich nicht. Vielleicht was trinken und dann zu Tim Burtons neuem Film "9" ins Kino, der klang vielversprechend. Auch wenn ich mir keine wirkliche Auszeit leisten kann, könnten ein paar Stunden, um auf andere Gedanken zu kommen, nicht schaden.

Donnerstag hat übrigens Tina Geburtstag und Emma am Freitag. Beide sind nicht wirklich in Feierlaune. Werde ihnen trotzdem jeweils nen Muffin mit bunter Geburtstagskerze spendieren.

Hoffe, es geht euch gut, wer auch immer hier noch mitliest und mein Gejammer erträgt!

Stoffi

Freitag, 23. Oktober 2009

Wochenende!


Na ja, nicht wirklich, wenn ich mir so anschau, was auf meinem Arbeitsprogramm für die nächsten beiden Tage ansteht. Aber um einen nicht allzu negativen Einstieg zu finden, gleich was Positives vorweg: Ich habe gestern Abend in einem wahnartigen Anfall meinen Essay fertig geschrieben. 994 Wörter nach Kastrationsarbeiten, aber ich hab alles drin, was ich sagen wollte. Und das erleichtert mich ungemein, war es doch der Essay, der mir seit Wochen Angstschweiß aus den Poren gedrückt hat. Dabei muss ich den erst in zwei Wochen einreichen. In einer Woche steht hingegen die Abgabe der Bibliographie an, an der ich nur noch ein paar Schönheitskorrekturen vornehmen werde. Wenn's nicht gut genug ist, hab ich Pech gehabt, aber ich muss nun mal schon auf die nächsten Assignments schauen, die nicht allzu weit weg sind. Mittwoch gibt uns Luís endlich den Clip für unsere Untertitelungsaufgabe und die Reading Week, die Anfang November ist und so viel wie "vorlesungsfreie Woche" bedeutet, werde ich exzessiv für die Aufgabe nutzen. Nicht nur ne Spotting-List von über 50 Untertiteln erstellen, sondern natürlich auch die Mastertitel setzen und nen Kommentar von 1,500 Wörtern schreiben. Das Gute ist, dass der Kommentar eher deskriptiver Natur sein wird, heißt also weniger Bücher wälzen oder Argumente ausarbeiten. Am selben Tag ist dann meine Übersetzung für Literary Translation fällig. Die hab ich schon fertig, da muss lediglich der Kommentar von 500 Wörtern geschrieben werden. Das nehme ich mir dann für dieses WE vor.

Des Weiteren mache ich mir jetzt schon Gedanken bezüglich meiner zweiten Arbeit in Research Methods, einer kritischen Textanalyse. Wir dürfen uns einen Quelltext unserer Wahl aussuchen, den wir dann anhand übersetzungstheoretischer Muster sezieren und erklären, was bei Übersetzungen Probleme bereiten könnte. Darauf freu ich mich schon fast ein bisschen, weil's eben auch eher praktisch angehaucht ist und weniger Bücherwälzen bedeutet (hoffe ich). Ausgesucht hab ich mir da schon ein Werk, das ich mir heute Nacht noch um die Ohren schlagen will.

Apropos heute Nacht...ich glaube, mein Biorhythmus ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Morgens bin ich derb im Arsch, schleiche eigentlich stundenlang wie im Wachkoma durch die Stadt, steigere mich dann und bin hyperaktiv am Abend. Wirklich, sobald es hier dunkel wird (was ja dank der Jahreszeit nicht allzu lang dauert), werde ich produktiver. Dann passiert's wiederum, dass ich bis Mitternacht arbeite und dann zähneknirschend feststelle, dass ich dringend Schlaf brauche, um am nächsten Morgen nicht wieder durchzuhängen. Versteht mich nicht falsch, ich schlafe nicht aus. Wochentags bin ich spätestens um 8 beim Frühstückmachen, nur am Wochenende gönne ich mir den Luxus, ohne gestellten Wecker einzuschlafen. Ich muss meine Gewohnheiten ändern, kann nicht wie Falschgeld am Morgen rumlaufen.

Es ist hier aber auch schwer, früh zu Bett gehen zu wollen. Da wir im Erdgeschoss wohnen, hört man hier jeden Furz, Dienstagnacht haben sich zwei betrunkene Idioten direkt vor unserer Wohnung so lautstark angeschrieen und geprügelt, dass Tina und mir angst und bange wurde. Aber was will man machen...wenn ich mit Ohrstöpseln schlafen gehe, höre ich den Wecker am nächsten Morgen nicht und bei geschlossenem Fenster kann ich auch nicht pennen. Ach ja. Tragisch.

Ausgehtechnisch passiert am Wochenende nichts, hab ich mir vorgenommen. Ich brauche diese beiden Tage wirklich, um Lesestoff aufzuholen und an meinen Assignments zu werkeln. Aber mit den Mädels wollen wir nächste Woche vielleicht einen gemütlichen Kochabend bei mehreren DVDs einlegen. Jeder ist hier allerdings sehr beschäftigt, ich bin nicht die Einzige, die viel mit der Uni zu tun hat. Bei anderen kommt jedoch immer öfter Freizeitstress dazwischen. Emma bekommt morgen bis Montag Besuch von ihren Eltern; ich hoffe mal, ich muss da nicht unbedingt vorstellig werden. Sie meinte, dass sie wohl gegen 5 eintrudeln würden, weil sie gemeinsam zu Abend essen wollen. Ich hoffe doch nicht in unserer Küche, sondern außerhalb. Nicht falsch verstehen, ich bin nicht menschenscheu, aber ich muss am WE einiges gebacken bekommen und ich weiß ja immer, wie meine "kurzen" Smalltalks mit Emma und Tina auszuarten pflegen. Julia, eine deutsche Erasmusstudentin, bekommt nächstes WE Besuch von ihrer Mutter und dem Großvater, Emma fährt übernächstes WE nach Hause und mich...mich besucht keiner. Wäh! Nein, Scherz. Ich wüsste ehrlich gesagt ohnehin nicht, woher ich die Zeit nehmen sollte, um mich mit heimatlichem Besuch auseinander zu setzen, so schlimm das auch klingt. Aber trotzdem blutet einem schon ein bisschen das Herz, wenn man sieht, dass so viele Leute um einen herum wesentlich öfter ihre Lieben zu Gesicht bekommen als man selbst. Aber ich will nicht klagen; bis zu den Ferien sind's nur noch 2 Monate und bis dahin müssen moderne Kommunikationsmittel eben genügen!

So, ich klappe jetzt den Schleppi zu und widme mich Forschungslektüre. Woohoo...

Euch ein schönes Wochenende. Eines, das seinem Namen auch gerecht wird!

Stoffi

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Angeschickert


...bin ich zugegebenermaßen ein klein wenig...ich vertrag einfach nichts mehr *hust*...dabei waren's nur zwei Cocktails. Aber gut, einer von denen war ein Zombie und der ist bekanntlich etwas voluminöser. Ja, es war mal wieder Zeit, die Nase aus den Büchern zu stecken und mich ein wenig unter Leute zu mischen. Und was soll ich sagen, Ester, Estelle, Alizé und ich hatten den Laden so ziemlich für uns. Das ist das Gute dran, wenn die Happy Hour wochentags von 5-8 ist und die Engländer es bevorzugen, sich am Wochenende sternhagelvoll zu gießen. Wir hatten sooo viel Spaß...haben unglaublich viel gequasselt, gelacht und einfach mal Uni Uni sein lassen. Das muss auch mal sein, zumal ich mir für den Rest der Woche keinerlei Schonung gönnen werde.

Mittwoch ist bekanntlich mein Hasstag, weil ich nach meiner morgendlichen Dosis Luís, die ja nicht ganz verkehrt ist, zwei Stunden warten *darf*, bis ich zum Academic Writing tüdeln muss...argh...und das nervt mich einfach...dieser Kurs ist sooo...ARGH! Ich glaub, das trifft es am besten. Es ist ja nicht so, dass er ganz sinnlos ist, aber ich seh den Punkt nicht darin...ich lerne nichts, von dem ich sag, dass ich's mir nicht auch selbst im Laufe des Semesters anlesen würde...und ne richtige Hilfestellung für die Assignments ist es auch nicht. Heute hab ich meine Bibliografienotiz zurückgekriegt und mir gedacht: "Ja, super, und?" Da stand nur ein kleiner Bleistiftstrich mit der Bemerkung "Ich weiß nicht ganz, was du damit meinst"...hm...alle anderen, die nen Blick drauf warfen, haben es seltsamerweise kapiert...whatever. Ich überarbeite die Bibliographie am Wochenende in aller Ruhe, nächsten Freitag ist Abgabe und bis dahin brauche ich nen Tacker, damit ich alles den Konventionen gerecht einreichen kann.

Dann muss ich feststellen, dass ich wirklich unglaubliches Glück mit meinem Department hab. Die kommen mir hier wirklich entgegen...hab verzweifelt nach nem Artikel gesucht, den die Bibliothek nicht bereitstellen konnte und eine meiner Professorinnen meinte: "Joah, hab ne Kopie davon da, kannste ausleihen!" Da war ich ehrlich gesagt ein bisschen baff. Bin ich nicht gewohnt von deutschen Professoren, muss ich gestehen. Also hole ich mir morgen den entsprechenden Sammelband von Mona ab und hoffe, dass er sich als wichtig für meinen Essay herausstellen wird.

Irgendwie stelle ich gerade - nachdem ich eigentlich nur für einen Tee in die Küche gegangen bin und dann über ne Dreiviertelstunde mit Tina gequasselt hab - fest, dass es mir gerade schwer fällt, Deutsch zu schreiben, also entschuldigt bitte, falls mein Satzbau gerade nicht der beste ist oder ich seltsam "klinge"...bin immer noch etwas angeschickert. Und eigentlich sollte ich jetzt zu Bett gehen, weil ich morgen früh raus muss, denn bevor ich Mona invasiere und meine donnerstägliche Dosis Literary Translation abhole, will ich ins Sugden Sports Centre und was für meine Ausdauer tun. Heißt also früh aus den Federn.

Ich hoffe, ihr habt eine gute Nacht und könnt aus meinem Kauderwelsch irgendwelche Schlüsse ziehen!

Cheerio!

Stoffi

Samstag, 17. Oktober 2009

The Imaginarium of Doctor Parnassus


Ja, gestern Abend war's soweit - ich habe Heath Ledgers letzter schauspielerischer Performance beigewohnt und jenen Film gesehen, den er leider nie zu Ende gedreht hat. Hm, wo fang ich an? Da ich weiß, dass zumindest Kathy den Film noch sehen möchte, werde ich nicht rumspoilern, aber dennoch versuchen, eine Einschätzung abzuliefern.

Ich muss sagen, dass die Passagen im "Imaginarium" wirklich bildgewaltig waren. Bunt, surrealistisch, überdreht...ein bisschen wie in einem Tim Burton Film. Leider hat zumindest im ersten Drittel des Films die Szenerie mehr im Hier und Jetzt gespielt, was dem Ganzen das Fantastische genommen hat. Der Film hatte in etwa ab der Mitte seine Längen und mir ist Anton als einziger Charakter wirklich auf den Keks gegangen. Generell war aber die schauspielerische Leistung überzeugend, insbesondere Verne Troyer, Tom Waits und Heath haben für zahlreiche Lacher und wirklich gelungene Darstellungen gesorgt. Auch das "Problem" mit dem Darstellerwechsel (Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell haben ja Heaths Part übernommen) war glaubhaft inszeniert, sodass man - hätte man es nicht besser gewusst - hätte glauben können, dass die Rolle ursprünglich auf vier Darsteller verteilt gewesen ist.

Handlungstechnisch hadere ich noch ein bisschen mit mir und weiß nicht, ob ich wirklich Hurra brüllen soll. Eine Offenbarung war es nicht und ich hatte eher den Eindruck, dass die Effekthascherei so zentral war, dass eine logische und überschaubare Handlung zur Nebensache mutiert ist. Am Ende haben sich einige Fragen aufgetan, die keiner so recht beantworten konnte und das Ende hat mir generell...nicht wirklich gut gefallen. Aber das ist wohl Geschmackssache. Bei den Credits war mein kleines Plüschherz noch mal sehr schwer, als auf der Leinwand "A film from Heath Ledger and friends" auftauchte. Menno...wirklich schade...der Kerl ist von Film zu Film brillanter geworden. Na gut...ich glaub, mit dem Joker kann man seine letzte Rolle nicht wirklich vergleichen, aber es war wieder mal eine überzeugende Leistung.

Heute war ich dann noch mal im Sugden Sports Centre n bissl schwitzen und war mittelschwer entsetzt wie viele Leute da waren. Unzählige Teams tummelten sich im Foyer, in den Gängen, bei den Umkleidekabinen, sodass mir schon Böses schwante. War wohl irgendein Turnier, auch wenn mir nicht ganz klar war, zu welcher Sportart. Ich hab da mehrere Basketballteams gesehen und auch Leute mit nem Frisbee...hm...was man von letzterem hält, sei jedem selbst vorbehalten. Zum Glück war die Fitnessecke selbst recht übersichtlich belegt, also stand meinem Workout nichts im Weg. Und jetzt? Jetzt sitze ich am letzten Schliff für meine Bibliographie und gedenke, mir gleich eine heiße Sojamilch mit Honig zu gönnen - Spekulatius inklusive, versteht sich :D

Ich hoffe, ihr habt ein schönes Wochenende!

Cheerio

Stoffi

Freitag, 16. Oktober 2009

Mutti ist die Beste!

Jaja, als ob ich's nicht schon lange gewusst hätte, dass diese Weisheit absoluter Wahrheit entspricht, habe ich heute noch einmal dreidimensionalen Beweis erhalten! An meinem dienstäglichen Telefonat in die Heimat habe ich den mehr oder weniger diskreten Wink mit dem Zaunspfahl bekommen, doch gegen Ende der Woche mal nach meiner Post zu schauen! Und tatsächlich, heute steig ich nach ner Extrarunde Fitnesscenter aus der heimischen Dusche, nur um von einer ganz aufgeregten Emma begrüßt zu werden, die total neidisch war, weil sie gesehen hat, dass ich ein Paket bekommen hab. (sie wartet schon seit 3 Wochen auf eine neue Kamera für ihren Kurs) Sie konnte es nur nicht abholen, weil ich es persönlich unterschreiben musste. Hach, da hab ich doch gleich Haare gefönt und bin gleich so rübergewatschelt, um ein gigantisches Paket abzuholen (Mutti, wenn du das hier liest: ne "kleine Aufmerksamkeit" ist die Untertreibung des Jahrtausends!). Und was soll ich sagen? Ich muss wohl bis Dezember nicht mehr einkaufen gehen *lach* Zumindest was Nervennahrung angeht, denn davon hab ich jetzt weiß Gott genug. Man schaue hier:


Waaaahnsinn...ich hab mit einem kleinen Päckchen gerechnet, in dem Spekulatius versteckt sein würden, weil ich meiner werten Frau Mutter schon seit Wochen in den Ohren damit liege, dass es hier keine vernünftigen gibt! Aber mit so einem dicken Ding hätte ich nicht gerechnet!Den gesamten Inhalt sieht man hier nicht, aber ich kann ja mal resümieren: drei Zeitungen, weil meine Stiefel nicht die dichtesten sind und ich gern mal nasse Füße bekomme, wenn es regnet, Imprägnierspray für meine Stiefel (wird am Samstag benutzt, wenn ich aus der Stadt zurückkomme), Hustensaft to go *lach*, Meditonsin (yay, hab ich gleich mal ein paar Tropfen genommen, weil meine Stimme ein bisschen krächzig klingt, Moorsalbe für schmerzende Glieder (gut nachm Sport!), drei Großpackungen Früchtetee - JUCHU! Die haben hier nämlich nur ganz wenig aromatisierten Tee, mehr Grünen und Kräutertee. Hach, drei leckere Packungen, gerade zur rechten Zeit, weil mir mein Honig-Minze-Tee aus Deutschland ausgeht! Zwei Packungen Spekulatius :D, eine Packung separat verpacktes Vollkornbrot (hab ich zwar mittlerweile auch beim Aldi gefunden, aber wird immer gebraucht!), eine Packung Mozartkugeln (hihi, ich hab so gelacht!), eine Packung Rittersport Rum, ein Päckchen Nougatzipfel und eine unglaublich liebe Notiz!

Hach...ich werde dir zwar am Dienstag noch einmal persönlich überschwänglich danken, liebe Mutti, aber sei dir an dieser Stelle schon mal gewiss, dass ich gerade strahlend hier sitze und mir schon die Fingerchen lecke! Aber mal im Ernst: Den Nikolaustag vorverlegt? Wie hättest du das alles denn in meine zwei Stiefelchen stopfen wollen? *lach* Das reicht ja fürs ganze Studienjahr!! Ein extradickes Danke, auch wenn wir hier immer noch keinen Schnee haben. Ich trau mich gar nicht zu erwähnen, dass man heute fast ohne Jacke rausgehen könnte, weil die Sonne so schön scheint. Aber keine Sorge, das Mistwetter kommt auch wieder hier her!

Hach, ich bin sehr fröhlich und beschwingt, nicht nur wegen der grandiosen und unglaublich lieben Post, sondern weil mir heute, während ich das Kardio-Bike in Grund und Boden getreten hab, eine Idee kam, wie ich mein Essay umbauen könnte, dass es locker in die 1000 Wörter Grenze passt. Ich setz mich gleich ran und schaue, wie ich das hinbekomme, ehe ich mich mit den Mädels gegen Acht an der Central Library treffe. Heute geht's ins Kino zu "The Imaginarium of Doctor Parnassus" Yay! Seid neidisch! Los! Jetzt!

Ich stelle zudem gerade fest, dass ich schon einen Monat hier bin und in nur 9 Wochen wieder deutschen Boden unter den Plüschhufen habe. Die Zeit rennt, es ist unglaublich.

Nun denn, ich muss noch was tun. Ich hoffe, ihr kommt gut ins Wochenende, und dass du, meine liebe Paketkoryphäe Mutti noch eine schöne Ferienwoche hast. Wir hören uns Dienstag!

Passt auf euch auf!

Stoffi (immer noch strahlend)

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Hust, Röchel, Schnief


Ach, Kinders...es ist zum Verzweifeln. An allen Ecken rotzt und hustet es und ich wünschte, ich hätte so nen schicken Anzug wie Dustin Hoffman in "Outbreak", den ich mir dann einfach überstreifen könnte, wenn ich in die Stadt gehe...aber leider habe ich kein Ganzkörperkondom zur Hand und muss mich so durch den bakteriellen Alltag kämpfen. Dabei sind die Temperaturen hier längst nicht so drastisch gefallen wie in Deutschland. Täglich les ich bei Twitter, Facebook oder Web.de Nachrichten über erste Schneefälle...uah...da wird mir doch ganz kalt ums Herz. Hier haben wir immer noch um die 12-14°C, am Wochenende soll's kühler werden, aber es ist nicht so, dass man mit kompletter Winter-Kombo vor die Tür müsste. Ich meine...hallo? Wir haben Oktober! Da hat Schnee noch nix hier verloren. Gut, hier in Manchester werden wir sowieso nicht mit Schnee "gesegnet" sein, denke ich. Die sind ja letztes Jahr hier bald alle ausgeflippt, als es Anfang Februar 1-2 Zentimeterchen geschneit hat. Morgens und abends merkt man aber schon, dass der Sommer längst hinter uns liegt und ich hab auch schon Handschuhe und den dickeren Schal hervorgekramt. Die dicke Jacke musste noch nicht eingesetzt werden, aber ich denke, lange muss sie nicht mehr auf der Ersatzbank herumlungern.

Gegen die allgemein grassierende Erkältungswelle wappne ich mich so gut es geht. Mampfe sehr viel Obst und Gemüse, geh 5x die Woche ins Sugden Sports Centre und gönne mir wie gerade eben ab und an mal ein Tässchen heiße Milch mit Honig. Letztlich kann ich auch nicht viel mehr tun, und ich ahne, dass ich dennoch nicht verschont bleibe. Dazu rotzen hier einfach zu viele rum, allein heut in Literary Translation mussten zwei mittendrin vor die Tür, weil sie so heftige Hustenanfälle hatten und den Unterricht nicht stören wollten. Aber beschreien wir's mal nicht.

Uni hat wider Erwarten sehr viel Spaß gemacht diese Woche. Ich hab ja Donnerstag schon inoffiziell Wochenende, was aber nicht heißt, dass ich wirklich die Füße hochlegen kann. Das Wochenende ist meistens zum Aufarbeiten oder für die Arbeit an den Assignments da. Mein Hass-Kurs Academic Writing war diese Woche nur ne Stunde lang, weil die Dame noch ne Veranstaltung zu deichseln hatte, und heute hatte ich mein erstes Technical Tutorial für Audiovisual Translation. Auch wenn ich den Eindruck hatte, dass es ein bisschen Teletubbie-mäßig verlief á la "Wie schalte ich einen Computer an", hat das Untertiteln selbst viel Spaß gemacht. Coolerweise bekommen wir das Untertitelprogramm für unsere heimischen Rechner gesponsert, was bedeutet, dass ich das zweite Assignment für Audiovisual Translation mit heim nehmen kann. Juchu!

Ich setz mich auch gleich noch mal dran und hack die Untertitel fertig rein, ehe ich an meinem Essay rumfeile. Jane, meine Dozentin für Academic Writing, schaut übers WE mal in ein Beispiel aus meiner Bibliographie rein, um mir zu sagen, ob das so ok ist. Find ich gut, hab ich nen Eindruck, ob ich noch viel ändern muss. Ansonsten wage ich es gar nicht allzu laut zu sagen, aber ich denke, ich bin im Groben und Ganzen mit der ersten Leistung fertig. Das Essay hat jetzt schon drei Rohfassungen und alle schlittern mir zu nah an der 1000-Wörter Grenze rum. Ich zerstückle das Thema schon in kleine Häppchen, es ist schon gruselig. Aber ich denke, das bekomme ich irgendwie hin.

Morgen begebe ich mich dann wieder in Gesellschaft und gehe mit Ester, Alizé und Estelle ins Kino...muhaha...das wird lustig. Vielleicht gehen wir vorher noch was trinken, mal schauen, was die Mädels dazu sagen.

Kommt gut ins Wochenende, so fern ist es nicht mehr! Ach so, und bevor ichs vergesse, möchte ich auch hier noch mal meinem Lieblingsblümchenschnuckipupsi danken für die liebe Karte! Gemeinsam mit Kathys schmückt sie nun meine immer noch doof aussehende Pinnwand!

Nun denn...passt auf euch auf und werdet nicht krank!

Stoffi

Montag, 12. Oktober 2009

Manic Monday


Wochenanfänge haben es glaub ich im Blut, nicht schön zu sein. Heute hatte ich allerdings mal ein Ausnahmeexemplar. Strahlender Sonnenschein bei 12°C (die man gar nicht mal als so kalt empfunden hat), die Market Street ist ein Gerüst ärmer; so langsam lichtet sich der Baustellenwald in der Stadt, was auch die Fußmärsche wesentlich angenehmer gestaltet, ich hab den Wocheneinkauf erledigt und Uni war auch ok. Prinzipiell gibt's nicht viel zu erzählen, es schieben immer noch alle Panik wegen des Essays, aber ich fuchse mich da gerade durch, die erste Rohfassung sollte bis Sonntag stehen und dann wird dran rumgeschnippelt und ausgebessert. Meine Besprechung mit meiner persönlichen Tutorin Siobhan Brownlie war in fünf Minuten gegessen; sie meinte, das wäre eh nur, falls wir auf wirkliche Probleme stoßen, dass wir halt Unterstützung usw. bekommen. Aber ich weiß doch noch nicht, ob ich Probleme hab, wenn ich noch keine einzige Arbeit eingereicht hab?! Merkwürdige Regelung. Na ja, sie meinte, ich solle so nen Schriebs ausfüllen und zu Beginn des 2. Semesters mitbringen, damit wir sehen können, wo ich noch Defizite hab. Na ja, ich finds ja nicht schlecht, dass auf diese Weise geholfen wird. Wäre mir allerdings lieber gewesen, wenn sie den Essay für mich geschrieben hätt :P

Heute hab ich mal wieder ein paar visuelle Impressionen für e
uch. Die Bilder vom Campus sind schon älter, ich hab sie nur noch nicht hochgeladen. Die mit der Sonne drauf sind von heute :P Und ja, ich weiß, dass ich mich drin spiegle, aber ich kann mein Fenster nicht ganz aufmachen. Die haben Sperren davor, kann es höchstens um 6cm aufschieben und finito. Ist wegen Einbruchgefahr, usw. Es lebe die Paranoia!

Das ist der Eingang zum Samuel Alexander Building. Da drin halt ich mich eigentlich die meiste Zeit auf; ganz in der Nähe zur Bibliothek und das Postgraduate Office ist natürlich auch drin.
Das ist aus meinem Fenster fotografiert, ein wahrlich seltener Anblick dieser Tage in Manchester - strahlender Sonnenschein und kaum ein Wölkchen am Himmel.
Linkerhand die Straße runter aus meinem Fenster. Man beachte die bunt gefärbten Bäume im Hintergrund. Herbst kann schön sein.
Hier seht ihr ne Karte vom Campus. Die rote Linie dürfte die Oxford Road sein, die ich tagtäglich mit dem Bus hinabdüse. Uni hab ich im Samuel Alexander Building, im St. Joseph Studio, im Coupland 3 Building und im Roscoe Building. Na, könnt ihrs finden?Eines muss man den Engländern lassen - auf ihren Rasen geben sie Acht. Schöne Park- und Gartenanlagen entdeckt man hier. Wenn ich mal Zeit hab und das Wetter schön ist, fahr ich mal in den Whitworth Park und mach Fotos. Ist sehr schön und idyllisch da.


Last but not least noch mal das Samuel Alexander Building von der Seite. Da ist nur keiner zu sehen, weil das noch vor der Fresher's Week war. Steht man dieser Tage mit nem Fotoapparat da rum, muss man damit rechnen, 30,000 fremde Gesichter auf den Bildern zu haben. Ist sehr reges Begängnis hier.

Joah...das war's auch schon von der britischen Front. Ich widme mich noch ein bisschen meinem widerspenstigen Essay und werd mich dann etwas früher in die Koje verpflanzen. Sport macht so schön müde.

Ich wünsche einen schönen Abend, bzw. eine gute Nacht!

Cheerio!

Stoffi

Sonntag, 11. Oktober 2009

Ruhe vor dem Sturm


Heute ist Sonntag und während sich das Wetter im Moment nicht zwischen stürmisch/regnerisch und sonnig entscheiden kann, schlürfe ich meine heiße Zitrone und bin umgeben von Büchertürmchen. Entgegen meiner bisherigen sonntäglichen Unternehmungslust hab ich den heutigen Tag dafür genutzt, ausschließlich drinnen zu bleiben. Hat nichts mit Faulheit zu tun, denn Rennerei hab ich die ganze Woche über gehabt, sondern damit, dass ich Lesestoff aufholen und an meinem Essay arbeiten möchte. Was heißt möchte, ich MUSS, denn Wochenenden sind die einzige Zeit, die mir bleibt, um an den Assignments dranbleiben zu können. Wenigstens hab ich den Lesestoff für die komplette nächste Woche erledigt und kann mich für den Rest des Tages meinem Essay widmen. Es ist ruhig in unserer kleinen WG, was daran liegen mag, dass wir alle unsere Arbeit zu erledigen haben und Emma zur Zeit ein bisschen kränkelt. Fühlt sich schlapp, hat Halsweh und friert permanent, was unseren Flur und die Küche in einen Backofen verwandelt. Ich hoffe mal, sie wird nicht komplett krank; die Ärmste hat jede Menge Projekte zu erledigen. Außerdem mag ich mich natürlich nicht anstecken.

Morgens und abends haben wir mittlerweile ein regelrechtes Ritual auf die Beine gestellt. Ich mach mir meistens nen Tee, sie sich ne heiße Schoki und dann tratschen wir für ein Stündchen, um uns über die Uni/College aufzuregen und zu beklagen, wie viel wir noch zu erledigen haben. Aber komischerweise ist das immer ein bisschen ermutigend. Schön zu wissen, dass man nicht allein dasteht. Gut, das weiß ich auch durch die Panik schiebenden Leute in meinem Kurs, die mich ein bisschen kirre machen. Aleksandra, z.B. ist wirklich ne ganz liebe Polin, aber sie macht sich so fertig wegen des Essays, dass mich ihre Angst regelrecht ansteckt und ich mir Sorgen um jedes Wort mache, das ich verfasse. Na ja, wir haben beschlossen, am Tag der Abgabe der ersten Hausaufgabe (Bibliography - ich wage immer noch nicht zu behaupten, dass ich fertig bin, schaue da lieber noch mal drüber) was trinken zu gehen, sozusagen, um uns für unsere Mühe zu belohnen. Mal schauen, was das wird.

Donnerstag war ich mit Julia, Sherry und Nabeera im Kino zu "Surrogates". War gar nicht mal so schlecht, auch wenn ein Bruce Willis mit blondem Perückchen doch ein bisschen doof aussieht. Freitag war ich dann noch mit Ester was trinken, haben den Cocktailabend nachgeholt, den wir letzte Woche schon machen wollten. Nächste Woche wollen wir ins Kino, ich hab schon erfolgreich zwei Leute rekrutiert, die mit mir "The Imaginarium of Doctor Parnassus" schauen wollen. Ich hoffe das klappt Freitag/Samstag.

Morgen steht dann erstmal Konsultation mit meinem Personal Tutor an, da muss ich noch nen Schriebs ausfüllen und nen Personal Development Plan erstellen...whatever.

Die erste Weihnachtsdeko schmückt schon die Hauptstraßenzüge; zumindest meine ich diverse Tannenbäume entdeckt zu haben. Beinahe jedes Restaurant und Hotel wirbt mit Reservierungen für Weihnachten. Ich weiß ja nicht, was hier so üblich ist, aber für mich ist Weihnachten immer noch was, das man traditionell daheim verbringt. Auch wenn das jetzt furchtbar spießig klingt. Ich finds so viel schöner. Zudem stelle ich fest, wie schnell die Zeit gerade rennt. Vielleicht kommts mir nur so vor, weil mir die erste Deadline wegschmilzt, aber es ist schon ein bisschen unheimlich. In zwei Wochen drehen wir schon die Uhren auf Winterzeit und dann sinds nicht einmal mehr zwei Monate, bis ich wieder daheim bin. Komisch. Kommt mir wirklich nicht so vor.

Aber reden wir mal noch nicht vom Morgen, heute gibt's noch jede Menge zu tun. Ich hoffe, ihr habt einen schönen Sonntag! Kommt gut in die neue Woche!

Stoffi

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Irrungen und Wirrungen


Ich mag meinen Programme Director. Wirklich, ich hab ihn gern. Er ist umgänglich, lustig, kompetent, aber irgendwie sehr wirr im Kopf, wie mir scheint. Es ist nicht nur so, dass er Hausaufgaben doppelt aufgibt oder völlig verkehrtes Kursmaterial austeilt (das er dann auch noch so kopiert hat, dass man die Hälfte nicht lesen kann, und das er aneinander getackert hat, dass man Archäologe sein muss, um ne kohärente Struktur in dem Wust aus Papier entdecken zu können), nein, er gibt auch noch verwirrende Informationen von sich. Heute gings darum, dass wohl mein Literary Translation Kurs auf ne andere Zeit verschoben wird, weil's ein Dilemma mit der Raumverteilung gegeben hat. Luis meinte, es wäre 10-11 Uhr anstatt 14-15, und wir sollten doch bitte entsprechende Anmerkungen für die donnerstäglichen Technik-Tutorien machen, wann wir NICHT kommen können, damit der uns nicht in Gruppen steckt, die wir ohnehin nicht besuchen können. Gesagt, getan, ich schreib also rein 10-11, weil ich sicher bin, dass die Info von Luis stimmt; komme heim, checke e-Mails und sehe, dass Luis gestern Abend ne Mail mit der Info rumschickte, dass der Kurs jetzt auf 11-12 verschoben wurde. Ja was denn nun? Ich hab vor 2 Stunden ne Mail an Luis und auch Siobhan (meine Dozentin für LT) rumgeschickt, um nu zu wissen, wann ich denn morgen auf der Matte stehen muss, aber bislang hat sich keiner gemeldet. Ich bin verwirrt und ich hasse es schon wieder. Falls mir keiner der beiden schreibt, werd ich wohl den Infos Folge leisten, die er gemailt hat, dann hab ich wenigstens schriftliche Beweise für die Verschiebung. Es nervt dennoch. Was, wenn denen mal so n Ausrutscher für Prüfungsdeadlines passiert? Dann ist es wieder der doofe Student, der's ausbaden darf.

Dann hatte ich heute Academic Writing und weiß noch nicht, was ich schlimmer finden soll - dass der Raum keine Heizung besitzt und man am besten den Mantel anbehält, oder dass mich der Unterrichtsstil der Dame sehr an Waldorfschule erinnert hat. "Bildet Gruppen", "Puzzelt eine Essaystruktur aus meinen Papierfetzen zusammen" oder "Sucht einen Partner und diskutiert" waren nur ein paar Beispiele...hm...ich weiß nicht, was ich erwartet hab und die Dozentin ist auch wirklich nett...aber 1 1/2 Stunden so ne Zwangspädagogik aufgedrückt zu bekommen erfüllt mich mit Widerwillen. Ich denke, ich kann von dem Kurs lernen und viel mitnehmen, aber ich hoffe doch, dass dieses "Arbeitet in Gruppen und fasst euch dabei an den Händen" nicht zu oft vorkommt. Bis Freitag (!) sollen wir zudem ne Kostprobe unserer akademischen Schreibkünste einsenden zum Thema "What is translation?". Na ja, sitze gerade dran, weil ich morgen DEFINITIV was mit meinem Essay machen will und meine Zeit nicht mit so nem Schnickschnack verschwenden möchte. Das ärgert mich echt. Ich hab ohnehin wenig Zeit und dann kommen die mir noch mit so nem Kurs an. Argh!

Lichtblick ist morgen definitiv der Kinoabend mit Julia. Hat mich eben angerufen und gemeint, dass Sherry auch kommen mag, Nabeera wusste es noch nicht so genau. Irgendwie wird die ständig von ihren Verwandten abgeholt und darf wohl abends nicht allein heim gehen oder so. Keine Ahnung. Aber morgen Abend ist fix und ich freu mich, mal wieder raus zu kommen, auch wenn mich dann jedes Mal das schlechte Gewissen plagt "jetzt hätteste was für die Uni machen können". Aber ich denke, mit der Bibliographie bin ich an sich durch. Ich hab das Thema abgeändert, hier und da was ergänzt und denke, es könnte so funktionieren. Wissen kann ichs natürlich erst, wenn ichs abgebe, aber es tut gut, zu wissen, dass man was geschafft hat.

Ich setz mich jetzt an den Pseudo-Essay, hoffe, dass mir Luis oder Siobhan schreiben und wälze dann Sekundärliteratur für den richtigen Essay. Oh Freude.

Wenigstens hats heut nicht geregnet, auch wenn es arschkalt war. Uh...werd morgen wohl meinen dickeren Schal umwickeln, hier hustet alles und ich mag mich ungern anstecken. Bleibt gesund und munter. Wir lesen uns!

Cheerio!

Stoffi

Dienstag, 6. Oktober 2009

Halleluja!


Wir haben wieder eine funktionstüchtige Waschmaschine! Hat n bisschen gedauert, bis sich wer herbequemt hat, aber das lag wohl an Personalmangel. Was geben die auch zwei wichtigen Schalt- und Waltpersonen zur gleichen Zeit Urlaub? Na ja, Engländer, muss man nicht verstehen. Jedenfalls hab ich die Waschmaschine gleich mal okkupiert und meinen Stinkehaufen an Wäsche gewaschen. Eigentlich hätt ichs auch einfach aus meinem Fenster hängen können, denn es schifft seit heute Morgen, als ich mich um 7 aus dem Bett schälte, ununterbrochen! Nicht schön. Weiß nicht, ob das saurer Regen ist, aber der geht selbst durch den resistentesten Regenschirm und jede Klamotte durch. Die Straßen schwimmen, eigentlich ist es gerad ein biss
chen wie in Venedig (nur kulturell gesehen nicht so atemberaubend). Und ich musste natürlich vor die Tür, war ja klar. Geht ja auch nicht anders. *grummel*

Hab fest
gestellt, dass die Bibliographie für den Essay viel zu umfangreich wird. Ich könnte damit regelrecht ne Dissertation schreiben. Müssen aber nur 1000 Wörter sein. Also hab ich nen kleinen Ableger von dem Thema zurechtgestutzt, weil wir offiziell ohnehin nicht dieselben Themen nehmen können. Tja, dann gibts halt ne Bibliographie zur "Preservation of Function within the translation of wordplays in fictional and non-fictional literature" für den einen Kurs und "Translating the untranslatable - humour in audiovisual context" für den Essay. Mal schauen, hab mir heute noch mal 4 Bücher ausgeliehen. Wusste gar nicht, dass wir ne Ausleihgrenze haben. Als Postgraduates darf ich maximal 25 Bücher leihen (plus die, die ich gewöhnlich klaue ;)), 11 hab ich hier und morgen kommt ein neues dazu. Für die Bibliographie gibts gar nicht mehr sooo viel abzuändern. Ich muss halt die audiovisual-Teile raushauen (waren eh nur 2) und das ganze n bissl ummodeln. Will ich am Wochenende gestemmt bekommen.

Aber vorher geh ich mit Julia am Donnerstag ins Kino. Ist jetzt beschlossene Sache. Wir schauen uns "Surrogate" mit Bruce Willis an. Ist zwar nix, was mich jetzt unbedingt ins Kino rennen lässt, aber weil sonst keiner mit ihr Actionknaller schauen mag, hab ich mich bereitwillig geopfert und bekomme vielleicht sogar nen Abendbrot-Snack spendiert. Für all die, die wissen wollen, wer Julia ist, hier zwei Bildchen vom Sonntag, das sie rumgeschickt hat:
Links seht ihr Sherry, eine Chinesin, die ihren Master in Chemical Engineering macht und erstaunlicherweise nicht der üblichen Grüppchenbildung der Asiaten gefolgt ist. Rechts daneben ist Frauke, dann komm ich (irgendwie sieht das so aus, als hätt ich nix drunter; Exhibitionistenparty) und neben mir im roten Gewand steht Julia. Alles vor der malerischen Baustellen-Kulisse der International Society.Und weil immer einer der Arsch sein musste, der fotografiert, hat Julia einen zweiten Schnappschuss von uns gemacht. War lustig, hoffe, wir hauen bald wieder gemeinsam auf die Pauke. Ich freu mich schon auf Donnerstagabend.

Mir tun gerade unglaublich die Füße weh, so viel Rennerei wegen Council Tax Exemption und vorbestellten Büchern in der Bibliothek. Aber ich mag mich nicht beschweren. Mir gehts gut, während um mich herum alles hustet und röchelt, und gleich telefoniere ich mit der Heimat, das ist sowieso immer Balsam für die geplagteste Seele.

Lasst es euch gut gehen und kommt gut durch die Woche!

Stoffi

Sonntag, 4. Oktober 2009

All work and no play makes Jack a dull boy


Und ehe ich wie Jack Nicholson in Shining mit ner Axt durchs Wohnheim renn und Türen zerdeppere, dachte ich mir, dass ich mir heute eine kleine Auszeit zumindest tagsüber gönne und mal wieder ein bisschen unter Leute gehe. Die Bibliographie geht überraschenderweise gut von der Hand, 11 Kommentare stehen, ich hab nur noch 2-3 vor mir, das sollte machbar sein. Die Übersetzung für Literary Translation hab ich gestern schon fast fertig gemacht, was mich ein bisschen irritiert. War leichter als erwartet. Aber ob's auch gut ist? Na, wir werden sehen. Ist jedenfalls gut, dazu muss ich nur noch 500 Wörter Kommentar schreiben, ist machbar, hab schon alles im Kopf. Den Essay will ich im Laufe der nächsten Woche angreifen, wenn meine Bibliographie hoffentlich fertig ist und dann sieht's schon mal gut aus, was die ersten Assignments angeht, dürfte Timing-technisch wirklich passen. Hoffe ich. Aber ich verlass mich mal nicht drauf und leg mich nicht auf die faule Haut. Lieber jetzt ackern und in der Reading Week n bissl durchatmen, als aufgrund nahender Deadlines in Panik zu geraten.

Was also hab ich heute gemacht? Erstmal ausgeschlafen und trotzdem knülle gewesen, Veggy-Lasagne zum frühen Mittag und dann ab ins Sugden sporteln. Hat Spaß gemacht. Nachher zur Tea Time in die International Society. Da war ich eigentlich mit Ester verabredet, aber die Gute hat's total verschwitzt. Zu ihrem Pech, denn es war wirklich lustig. Habe vier wirklich tolle Mädels kennen gelernt, zwei Deutsche (die Gott sei Dank Englisch sprechen, juchee!), eine Chinesin (die ungewöhnlicherweise nicht in einem asiatischen Pulk saß, sondern sich zu uns gesellte) und ein Mädel aus Bangladesh (ok, ich gestehe, ich weiß nicht, wie man Leute aus Bangladesh nennt. Bangladesher klingt irgendwie falsch *lach*). Haben kostenlos Kuchen gefuttert und Kaffee getrunken. Leider war die Auswahl an Kuchen viel zu groß, als dass man von allem hätte probieren können. Julia und ich haben meistens verschiedene Sorten geteilt, damit wir von allem ne ungefähre Ahnung hatten. Haben dreieinhalb Stunden gequasselt, gelacht und uns so gut verstanden, dass wir unbedingt wieder was unternehmen wollen. Schön! Julia hat irgendwas von nem Film mit Bruce Willis erzählt, aber der hat mir so gar nichts gesagt. Mal das Odeon abchecken. Tjaja, und nun bin ich wieder daheim und lese bei einem Tässchen Tee nen Forschungsartikel (so ganz kann ichs eben doch nicht lassen). Aber nur den einen und dann entspanne ich mein Hirn mit deutschen Katastrophen-TV.

Morgen früh kommt dann wohl jemand wegen der Waschmaschine, aber die haben nen Schlüssel, da ists nicht schlimm, wenn keiner da ist. Ich wollte früh raus, vllt einkaufen, brauche Tee Nachschub und ein paar Flaschen Wasser und am Montagmorgen ist im Aldi tote Hose. Zu essen brauch ich wohl für den Rest der Woche nix mehr, ich hab mich Freitag ordentlich eingedeckt. Jaja, man sollte nicht hungrig einkaufen gehen *hust*. Nach nem kleinen Mittagssnack werd ich ins Sugden tüdeln, dann in die Bücherei Ausschau nach der verschollenen Enzyklopädie halten und dann in die Vorlesung hoppeln. Sollte alles gut machbar sein. Hoffe nur, die Wetterprognosen für Dienstag stimmen nicht. Platzregen in Manchester ist ne hässliche Angelegenheit, wenn der Wind von allen Seiten kommt.

Nun denn, lasst den Sonntag gemütlich ausklingen!

Stoffi

Samstag, 3. Oktober 2009

Tag der deutschen Einheit


Eigentlich könnt ich ja mit der Einstellung an den Tag gehen, dass heut Feiertag ist und ich rechtmäßig die Hufe hochlegen darf, aber ich glaube, damit würde ich mir nur ins eigene Fleisch schneiden. Die erste Uniwoche ist seit Donnerstag rum (Freitag hab ich zum Glück auch frei, um alles aufzuarbeiten, was unter der Woche liegen geblieben ist) und ich sitze fleißig an meiner ersten zu zensierenden "Hausaufgabe", ihr wisst schon, der "hypothetische" Essay mit der dicken Bibliographie. Ich halte mich aber nicht schlecht, will ich meinen, sitze gerade an meinem achten Kommentar, theoretisch "müsste" ich dann nur noch 2 schreiben, aber ich war emsig genug, 13/14 Werke rauszukramen, weswegen ich für die auch noch was zusammenschustern muss. Aber es geht ganz gut voran, bis zum 30.10. muss ich's fertig haben. Mag ja weit weg genug erscheinen, aber wenn ich sehe, wie die letzten Tage davongerast sind, verlass ich mich mal lieber nicht auf mein Zeitpolster. Zumal basierend auf meine Bibliographie ein Essay geschrieben werden will, der nur ne Woche später eingereicht werden muss. Immerhin sind's "nur" 1,000 Wörter und sobald ich die Biblio fertig hab, setz ich mich daran. Wäre alles viel schöner, wenn's nicht so staubtrocken wär.

Eine willkommene Abwechslung bieten da meine beiden praktischen Kurse. Ich hab mir ein Buch zu Audiovisual Translation gekauft, in der eine DVD steckt, mit deren Hilfe man vorab n bissl Subtitling üben kann. Ist wirklich lustig. Und "Literary Translation" scheint das zu werden, was mir am meisten Spaß macht. Darf mir nen Roman aussuchen und nen Auszug draus übersetzen, eine Aufgabe, auf die ich mich schon freue. Hab mir auch schon ein Exemplar ausgeguckt, von dem es noch keine deutsche Übersetzung gibt. Muha. Die Tutorien scheinen in dem Kurs lockerer auszufallen. Haben nur 4 im ganzen Semester, zwei "Gruppentutorien" und zwei individuell für uns. Wird alles in der nächsten Woche ausgekaspert. Immerhin hab ich noch 2 Engländerinnen in meiner Gruppe, glaub ich. Auch wenn die natürlich vom Deutschen ins Englische übersetzen. Mal sehen, wie die das dann in der Praxis machen.

Abseits der Uni passiert nicht viel; Tina, Emma und ich treffen uns täglich in der Küche und jammern uns gegenseitig die Ohren voll, bzw. motivieren uns. Sieht so aus, als wäre in dieser Woche keiner sonderlich eifrig, wegzugehen; alle verstecken sich in ihrem Zimmer und arbeiten an ihren Projekten. An der Uni hab ich ein paar neue Leute kennen gelernt, Cybill und Lorrie (ja, wie der LKW, nur ohne Y) sind sehr nett und aufgeweckt. Irgendwie tendiere ich dazu, kursintern mehr mit den Briten zu tun zu haben, obwohl die anteilsmäßig eher rar gesät sind. Haben Unmengen an Polen und Asiaten und die tendieren dazu, sich zu Gruppen zu horten, um ihre Muttersprache zu sprechen *Braue heb* Hab ich schon erwähnt, dass ich froh bin, die einzige Deutsche im Kurs zu sein?

Gestern hat uns dann noch eine mittelschwere Katastrophe ereilt - die Waschmaschine ist gerad so ziemlich im Arsch und findet es ungemein lustig, ein halbes Programm laufen zu lassen und dann zu stoppen - natürlich ohne das Wasser ablaufen zu lassen. Emma war gleich ganz panisch, dass sie das Ding kaputt gemacht haben könnte, weil das ausgerechnet mit ihrer Wäsche passiert ist, aber Louise und ich haben sie dahingehend beruhigen können. Montag kommt dann wohl wer rum, um sich das anzuschauen, ich weiß nur noch nicht, ob ich dann anwesend bin, weil ich vor der Uni (16 Uhr) noch ins Sugden tüdeln wollte und auch werde. Aber sollte kein Problem sein. Die haben nen Schlüssel und pflegen auch immer Warnungen auszurufen, wenn sie den Flur betreten, sodass wir nicht auf die Idee kommen, nackig in die Küche gelaufen zu kommen. Jedenfalls hoffe ich, dass das Problem schnell behoben werden kann. Waschen könnte ich zwar in einer der anderen Wohnungen, aber ich hab ehrlich gesagt keine Lust, meine Sachen in ner fremden Wohnung zu wissen, bzw. in der dortigen Küche zu hocken und zu warten, bis mein Kram sauber ist. Noch hält sich der Berg Schmutzwäsche in Grenzen, aber Mitte nächster Woche wollte ich schon gern ne Ladung waschen.

Ich setz mich jetzt weiter an meine Kommentare, schaue dann mal, wie viele Wörter mein geplanter Übersetzungstext umfassen wird (die haben hier schrecklich strenge Regeln, was Wortzahlüberschreitung angeht) und schaue mir heute Abend zur Belohnung "Sleepy Hollow" an. Irgendwie ist mir danach, auch wenn Halloween ja noch ein Stück weit entfernt ist. Gott sei Dank, sonst käme ich in echte Schwierigkeiten, weil ich meine Bibliographie fertig haben müsste. Nun denn, ich hoffe, ihr habt ein arbeitsärmeres oder lustigeres Wochenende; morgen mach ich auch mal ne Pause und geh mit Ester Kaffee trinken und kostenlosen Kuchen abstauben.

Passt auf euch auf!

Stoffi