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Donnerstag, 29. Oktober 2009

Chrismukkah!


So lautet das Motto für unsere erste Untertitelungs-Leistung. Chrismukkah - die Mischung aus dem christlichen "Christmas" und dem jüdischen "Hanukkah" ist Dreh- und Angelpunkt einer OC California Folge aus deren erster Staffel. Also nichts zwingend Lustiges. Amy, Charlotte und ich haben innerlich schon ein sehr ironisches Hurra! gebrüllt, als uns Luís gestern den Clip und die Spotting List präsentierte. Ein Alptraum! Zahllose Shotwechsel, in die der Dialog hineinfließt, viel zu schnelle verbale Schlagabtäusche, die es alles andere als leicht machen werden, das Zeitlimit einzuhalten. Ein Untertitel muss mindestens eine Sekunde auf dem Bildschirm zu sehen sein, weil er sonst nicht wahrnehmbar ist; andererseits muss zwischen zwei Untertiteln mindestens ne Brücke von 300 Millisekunden liegen. Ich glaub, ich fahre am besten, wenn ich Luís Vorlage gleich komplett umschreibe. So wie er die Sequenzen gesetzt hat, ergeben Untertitel und Bildsequenzen keinen wirklichen Sinn, ein reines Fiasko. Als ob das nicht schon so eine harte Nuss zu knacken wäre, gilt es zudem noch ein Leitthema für den Kommentar zu finden, eine Kern-Frage also, auf die wir uns strategisch beim Untertiteln beziehen. Eine Sitcom wäre so schön gewesen - perfekter Einstieg ins Genre, Humor ist ohnehin schwer zu handhaben in den Untertiteln, findet man massig Literatur zu. Aber nein, es muss n Teenie-Drama sein. Na schönen Dank. Da hat Luís die Kurve auch nicht mehr kriegen können, als er meinte, er habe den Clip ausgewählt, weil er so schön auf Weihnachten einstimmen würde. Äh...ja. Wir geben das Ding Mitte November ab, nicht Dezember. Sehr seltsam, wie hier alles schon in Adventslaune ist! Es ist beinahe so, als würde man den November gar nicht wahrnehmen. All meine Dozenten reden schon von Weihnachten, Luís gibt uns diesen Clip, Emma denkt über Adventskalender nach und ich frage mich, ob ich was verpasst hab. Wir haben doch noch Oktober, oder?

Nun ja. Jetzt hab ich erstmal ab Montag offiziell "Reading Week", will heißen vorlesungsfreie Woche, in der wir mit unserem Arbeitspensum aufholen können/sollen/müssen. Ich werde die Woche wohl mit Untertiteln zubringen, suuuper. Wobei mir am meisten Sorgen die Spottinglist und der Kommentar bereiten. Wenigstens hab ich die Hausaufgabe für Literary Translation soweit in Sack und Tüten. War ja skeptisch, ob ich den Kommentar nach ihrer Vorstellung verfasst hab, aber so wie's aussieht, will sie wirklich bloß, dass wir uns was aus den Fingern saugen. Und darin hab ich ja ein bisschen Übung ;)
Die Auswertung meines Tutoriums war auch sehr lustig. Meine Tutorin ist eine englische Germanistikprofessorin, eine richtige knuddelige Omi, die in einem sehr chaotischen Büro haust. Sie war mit meiner Übersetzung sehr zufrieden und hat irgendwie keine konkrete Kritik geäußert, was mich verunsichert. Hab keinen Bock, dass sie mir bei der richtigen Bewertung eins reinwürgt. Wir haben uns dann richtig verquatscht und ich glaube, wenn sie etwas wohnlicher eingerichtet gewesen wäre, hätte sie mir Tee und Gebäck angeboten *lach*

Ich liege noch relativ gut im Zeitplan, was mein Arbeitspensum angeht. Es mag mir im Moment viel erscheinen, aber es lohnt sich dann doch, etwas eher diverse Aufgaben anzugehen, anstatt dann auf den letzten Drücker Panik zu schieben. Mich hat heut tatsächlich eine Kommilitonin gefragt, ob ich schon ein Essaythema hätt. Hm. Den müssen wir nächsten Freitag einreichen, also wäre es angebracht, schon ne Idee zu haben, oder? Gestern hab ich dann meine Bibliographie eingereicht, hatte keinen Nerv mehr, tausendmal drüberzugehen und letztlich mehr Fehler einzufügen als auszumerzen. Jetzt liegt's nicht mehr in meiner Macht.

Besonders ermutigend war es heute trotzdem nicht, von Siobhan zu hören, dass wir uns nicht allzu viel ausrechnen brauchen und schon gut wären, wenn wir an die 60% Marke herankämen. Uff. Da wäre ich an der TU schon nahe am Durchrasseln gewesen mit so ner Note. Ist hier ne heftige Bewertung und mir graut vor dem Tag, an dem wir die Ergebnisse erfahren. Bis dahin hab ich aber genug Arbeit, um meine Gedanken darin zu ertränken. Klasse.

Gestern kam dann auch meine amazon Bestellung an, natürlich Unikram für zwei weitere Assignments für Mitte Dezember, die ich nach dem Untertitel-Kram aktiv in Angriff nehmen werde. Wie buchstabiert man gleich noch mal Pause? Keine Ahnung, ist irgendwie ein Fremdwort geworden.

Aber ich beklage mich nicht, es gibt genug Leute, die's schwerer haben als ich.

Sorry, dass die Einträge hier so unilastig sind, aber irgendwie ist es gerade das Umfeld, wo sich mein Leben abspielt. Um mir mal ne Auszeit zu gönnen, bin ich gestern mit Alizé und Morgane ins Kino gegangen. Fantastic Mr. Fox. Schöner trockener Humor, aber auch nicht DER Brüller. Hat mein Hirn aber wenigstens für 1 1/2 Stunden auf Normalstrom laufen lassen. Nächste Woche gehe ich mit Alizé einen drauf machen. Wollen was trinken und "9" anschauen, weil uns alle anderen faulen Erasmussäcke in der Reading Week im Stich lassen und supertolle Ausflüge nach London & Co machen. *grummel* Und ich krieg schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich Arbeit für ein Filmchen oder eine Plauderrunde mit meinen Mitbewohnern liegen lasse. Apropos: Tina hat heute Geburtstag! Hab sie noch nicht gesehen, aber zwei leckere Brownies samt Kerze im Kühlschrank für sie deponiert. Muffins waren leider aus. Aber ich hoffe, sie freut sich trotzdem, wenn sie gegen Mitternacht aus der Bibliothek gestolpert kommt und sich was zu essen sucht.

Na denn...ich muss mich um Ryan und sein Weihnachtstrauma kümmern. Scheiß OC. Sorry, falls ihr die Serie mögt, aber ich hasse sie jetzt schon.

Bis die Tage!

Stoffi